Dienstag, 29. November 2011

(Ess-)Kultur in Bern

Bern ist von hier aus gesehen weit weg. Manchmal vermisse ich das Kleinkuntleben, dass es hier in Melbourne bestimmt auch gibt, aber in das wir (noch) nicht hineingerutscht sind. Vielleicht ist das für die eine oder den anderen unter euch interessant: Tsunderopsi. Der Name passt wunderschön zu unger drunger.

Und hier noch etwas für die kulinarisch Interessierten: Essen bei jemandem zu Hause, aber professionell bekocht: Kain und Gabel.

Mit der Bundlektüre hole ich mir jeden Tag meine Portion Bern ab, wie man sieht.

Donnerstag, 24. November 2011

Einführung in die australische Vogelwelt

Rekapitulation:
  • Die ersten zwei Rezepte aus dem CSIRO-Kochbuch waren sehr lecker.
  • Meine zwei Deutsch-als-Fremdsprache-Schülerinnen an der Deutschen Schule finden 'lecker' ein unglaublich witziges Wort.
  • Ute, Ferdinand und Moriz sind heute gesund, aber nicht sehr munter bei uns angekommen, und ich muss sagen, Spannteppich eignet sich offenbar hervorragend zum drauf schlafen. Moritz und Ute schlafen nun schon seit Stunden in der Mitte des Wohnzimmers und geben ein schönes Stilleben ab.
  • Ich muss erst noch fragen, ob ich das Foto davon veröffentlichen darf.

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Eine Kollegin an der Deutschen Schule hat kürzlich geheiratet und ich habe mit den Kindern die Vogelhochzeit einstudiert. Passend dazu haben wir eine Glückwunschkarte mit Vogelbildern gebastelt. Die Bilder wiederspiegeln die vielfältige Vogelwelt in Australien. Hier kommt der erste Vogel, der in Melbourne am Pier in St Kilda jeden Abend beobachtet werden kann - und von uns da auch immer wieder mal beobachtet wird.

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Mittwoch, 23. November 2011

Vom CSIRO zum Bauchumfang

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Jonas' Arbeitgeber, das CSIRO oder The Commonwealth Scientific and Industrial Reasearch Organisation ist, wie der Name bereits besagt, in vielen Bereichen tätig. Das hat sich gestern in der Bücherabteilung eines Kaufhauses wiederum bestätigt: Ich habe da nämlich ein CSIRO-Kochbuch gefunden. Es heisst The CSIRO total wellbeing diet recipe book. Aha. Ich wurde in der Einleitung darauf hingewiesen, dass eine gute halbe Million Australier bereits aufgrund des Buches ihr Gewicht reduzieren konnten und dass mehr als eine Million Australier eines der Bücher aus dieser Reihe besitzen. Es müsste damit eines der am weitesten verbreiteten Bücher in Australien überhaupt sein.

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Ich habe das Buch sofort gekauft. Und das hat einen ganz anderen Grund.

Wer von euch verfolgt die gerade heftig aufflammende Diskussion um Übergewicht und Bauchumfang in den Schweizer Medien? Wer hat selber nachgemessen? Wer nachlesen möchte: Hier.

Ich habe nachgemessen. Und die Burger und Fries machen sich doch ein bisschen bemerkbar. Oder stimmt es vielleicht doch am Ende, dass Härdöpfu (Kartoffeln) dumm u dick machen? Ich habe nämlich nach einer Gschwellti-Orgie gemessen ; )

Auf jeden Fall bin ich ein bisschen über dem Grenzwert und werde deshalb nun testen, was das CSIRO ausser Klimawissenschaft sonst noch so auf dem Kasten hat. Was bei den Rezepten im Buch nicht allzu schwer fallen sollte, wollten wir doch sowieso anfangen, mehr Fisch zu kochen. Fisch wird hier in allen Varietäten wunderbar frisch auf den Märkten verkauft, aber Jonas und ich waren bisher etwas zurückhaltend, weil wir nicht so genau wissen, wie man Fisch zubereiten kann. Ausser die Forelle im Ofen. Kurz, die Schweizer Binnenländer sind hier etwas überfordert und wir haben uns deshalb seit längerem nach einem Fischkochbuch umgeschaut.

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Kennt jemand von euch tolle Fischrezepte?

Viel Spass beim Nachmessen und keine Panik, Brunsli enthalten wirklich überhaupt keine Butter!

Montag, 21. November 2011

Müsterli aus der Schule

Beim Vorbereiten des Tiervortrags:

"Katzen können einfarbig, gestreift oder pünktlich sein."

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Ups, ich habe gerade kein passendes Katzenbild. Im Hintergrund telefoniert Jonas mit dem halbjährigen Moritz in Hamburg, der zusammen mit seinen Eltern am Wochenende zu Besuch kommt, respektive kurz zwischenlandet, bevor die Hanseaten weiter nach Neuseeland fliegen. Das hört sich ungefähr so an, wie ich mir vorstelle, dass dieses Tannzapfentier hier so macht, wenn es denn überhaupt mal einen Ton von sich gibt.

Mittwoch, 16. November 2011

Der Hase mit den schnellen Schuhen

Also es ist so: Als Kind habe ich immer wahnsinnig gerne Janosch's Post fuer den Tiger gelesen. Insbesondere der Hase mit den schnellen Schuhen hat es mir damals sehr angetan (fuer alle, die diese Geschichte nicht kennen, hab ich unten eine Infografik gemacht).


Hase mit schnellen Schuhen (links im Bild), Kochtopf (rechts), Brief aus Australien (oder sonst einer Bananenrepublik) siehe Pfeil und Beschriftung. Suizidale Tigerente (rechts am Bildrand). Quelle: selber heruntergeladen.

20 lange Jahre spaeter habe ich des Hasen's schnelle Schuhe endlich gefunden:


Dienstag, 15. November 2011

Philosophie zum Dienstag

Die wunderbaren Fotos von Eukalypten in diesem Post hat Sibylle gemacht. Dank ihr habe ich gemerkt, dass ich unsere Kamera noch nicht annähernd voll ausnütze und dass ich viel zu wenig ausprobieren, wohl aus Angst, dass doch nichts draus wird. Und das passt irgendwie zu diesem Post. Merci Sibylle.

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Ich bin berühmt (oder vielleicht eher berüchtigt) dafür, nicht gerade ein Morgenmensch zu sein. Normalerweise füge ich an dieser Stelle immer hinzu, dass ich aber auch kein Morgenmuffel bin, dem man in der Früh besser aus dem Weg geht, sondern dass ich den Tag einfach gerne gemütlich angehen lasse. Und in diesem Zusammenhang war ich immer überzeugt davon, dass ich morgens gleich nach dem Aufstehen unmöglich Sport treiben kann. Das schweisstreibendste, zu dem ich mich mit viel innerer Überredungskunst bringen kann, ist ein Footing. Footing haben wir in der JO Burgdorf (Jugendorganisation im Schweizerischen Alpenclub) ein leichtes, kurzes Joggen genannt, bei dem man nicht aus der Puste kommen und auch nicht schwitzen sollte, das dafür aber morgens den Kreislauf optimal ankurbelt. Man merke: überhaupt nicht schweisstreibend.

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Im Nachhinein und nachdem ich auf der ganzen Welt noch keinen einzigen Menschen gefunden habe, der nicht in der JO Burgdorf war und trotzdem den Ausdruck Footing kennt, frage ich mich, ob wir Footing damals nicht selber erfunden haben. Etwa so, wie wir auch neue Tiere entdeckten, von denen vorher noch nie jemand etwas gehört hatte (Frettchen), wie wir Mitalpinisten schöne, neue Vornamen verpassten, die heute noch unter Eingeweihten für gewisse Menschentypen stehen (Jodok) usw.  Aber das tut nun eigentlich nichts zur Sache.

Montag, 14. November 2011

lock or not to lock

Am Donnerstag habe ich Sibylle auf den Flughafen gebracht und nach zwei schönen Monaten Abschied genommen. Wir haben viel zusammen erlebt, erzählt, diskutiert, gegessen, waren an einem Junggesellinnenabschied, an verschiedenen, für Melbourne so typischen BBQ's, haben zusammen 1 Jahr in Melbourne gefeiert, einen riesenlangen Roadtrip gemacht und vieles mehr.

Ich hatte meine Deutsch-Privatlektionen abgesagt und wollte die Zeit gut nutzen, als ich mich auf den Rückweg machte. Da es in Melbourne von Tag zu Tag heisser wird und meine Haare lang und länger, beschloss ich, dass der Pelz weg muss. Ich geriet an einen libanesischen Coiffeur, seit zwei Jahren hier und der glücklichste Mensch in Melbourne, wie er selber mehrmals wiederholte. Grund seines Überschwanges war, dass er vor einem halben Jahr geheiratet hat, eine sehr schöne, tüchtige und gute Libanesin, die viel Wert auf gepflegte Haare, Kleidung und Make Up lege. An diesem Punkt des Gesprächs angelangt schielte ich etwas verschämt in den Spiegel vor mir: Ich hatte schwarze Flipflops, Jeansshorts und ein weisses T-Shirt an. Die Kette, die das Outfit noch etwas aufgepeppt hätte, hatte ich in Anbetracht des kommenden Haarschnittes ausgezogen. Ich war, entgegen euren Vermutungen aufgrund des Posts letzte Woche, weitgehend ungeschminkt. Nun ja. Vielleicht zur Strafe, ich werde es nie wissen, hat der gute Mann erstens meine Ohren mit dem Kamm so heftig malträtiert, dass ich dachte, ich könne danach wohl Piercings reinstecken. Zweitens widerfuhr mir etwas, was ich davor erst einmal erlebt hatte: Er fand, aus einem mir nicht bekannten Grund, dass Locken überflüssig/gerade nicht in fashion/blöd sind. Und er liess mir infolgedessen eine Föhnfrisur angedeihen, schöner nützti nüüt.

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Freitag, 11. November 2011

Stein VIII

Karin hat mir einen Stein mit nach Australien gegeben und gesagt, dass ich mit ihm bei Gelegenheit 'schiferen' solle. Erst einmal habe ich Karin's Stein aber in meine Tasche gepackt und an verschiedenen Orten fotografiert. Einige dieser Bilder werde ich euch über die nächsten Wochen vorstellen.

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Der Stein auf dem schönen (und griffigen) You Yang-Granit, im Hintergrund die grösste Erhebung in den You Yangs, der Flinders Peak mit, nicht lachen, 364 m ü. M.

Mittwoch, 9. November 2011

Tierischer Mittwoch

Neben der Tannenzapfenechse sahen wir einige andere Vertreter der australischen Fauna, und abgesehen von einem nachgebauten Riesenwombat, leider ausgestorben, aber so gross wie eine Kuh, und von vielen, vielen Emus, die wir irgendwie vergessen haben zu fotografieren, sind die restlichen hier versammelt:

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Ich wünsche euch einen tierischen Mittwoch!

Dienstag, 8. November 2011

Schmink-Provinz

Die nächste Hochzeit steht vor der Türe. Am Freitag heiratet eine Kollegin von der Deutschen Schule. Und somit kommt ein Thema wieder auf die Agenda: Make Up.

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Melbourne, oder besser gesagt die Melbournerinnen, haben mich am Anfang unseres Aufenthalts hier ein wenig schockiert: Sie laufen auf atemberaubend hohen Stöckelschuhen durch die Welt, sind immer und überall piekfein angezogen, haben morgens mindestens eine Stunde vor dem Schminkspiegel verbracht und wahrscheinlich auch jeden Tag jemanden im Haus, der ihnen die Haare macht. Ok, immer und überall piekfein angezogen stimmt nicht ganz, siehe mein Post zu Leggins. Aber das mit dem Make Up hat angefangen, mir ernsthaft Sorgen zu machen.

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Ich muss zugeben, ich bin da sehr unbedarft. Ich habe zum Beispiel erst mit knapp dreissig meinen ersten Eyeliner gekauft UND angewendet. An dem grossgeschriebenen UND kann man sehen, dass ich durchaus schon vorher welchen gekauft habe, nach einigen privaten Desastern vor dem Spiegel aber immer wieder davon abgekommen bin, sie auch wirklich zu benutzen. Und mir dann eingeredet habe, dass Frauen sowieso erst ab dreissig Eyeliner tragen sollten.
Genau so fand ich auch, dass mehr als Lip Gloss mich alt aussehen lässt und dass Foundation erst ab vierzig Sinn macht. Oha. Es war also nicht zu vermeiden, dass ich, aus der selbstverschuldeten schminktechnischen Provinz kommend, deshalb hier ein bisschen einen Make Up-Kulturschock hatte und mir ab und zu sehr nackt im Gesicht vorkam (und immer noch vorkomme).

Dem musste abgeholfen werden, und es passierte eher zufällig als geplant, wie so vieles in meinem Leben.

Montag, 7. November 2011

Roadtrip II



















Knapp vier Tage, 1472 km, 22 Stunden. Und trotzdem sind wir nur haarscharf über die Grenze des nächsten Staates, New South Wales, gekommen. Was für ein unglaublich grosses Land! Wenn ich mir jetzt die grünen Nationalparkflächen auf der Karte anschaue und daran denke, dass wir unbedingt in den kleinen, winzigen Mungo National Park wollten, kommt mir das durchaus ein bisschen verrückt vor. Aber der Mungo National Park ist nicht irgendeiner. Es ist der Park, in dem man direkt vor einer über 40'000 Jahre alten Feuerstelle stehen kann. Im Mungo Nationalpark wurde die Mungo Lady, die älteste je gefundene kremierte Person auf der Welt, und der Mungo Man gefunden. Beide werden auf ein Alter von ca. 40'000 Jahre geschätzt.

Freitag, 4. November 2011

Kleiner Ausflug in die australische Fauna: Die Tannenzapfenechse

Ich möchte mich für all die Ausflugsblogs entschuldigen, manchmal arbeiten wir also auch... dank Rösslirennen in der letzten Zeit allerdings eher weniger als mehr.

Wir sind also über das Cup-Wochenende verreist, und nicht nur so ein bisschen. Nachdem wir gut die Hälfte der Strecke durch mehr oder weniger ereignislose Landschaft zurückgelegt hatten, sahen wir aber ein Tier. Das ist das Schöne an Australien: Egal wie weit oder wenig weit man fährt, man kann interessante Fauna in freier Wildbahn bestaunen. Nicht selten haben wir dabei das Gefühl, wohl einem letzten noch nicht ausgestorbenen dinosaurierähnlichen Tier zu begegnen.

Aber schaut euch die Tannenzapfenechse doch einmal selber an. Ist sie nicht putzig? Obwohl, ein etwas wohlproportionierterer Schwanz hätte nicht geschadet.

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Donnerstag, 3. November 2011

4. Teil von Nadine und Sibylle

Im Australia Zoo von Steve Irwin

konnten wir nicht nur Kängurus und Koalas knuddeln, nein es hatte sogar Elefant...
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Mittwoch, 2. November 2011

Roadtrip I

Zur Feier von Sibylles letzter Woche hier in Australien und weil wir vergessen hatten, für das Cup Day-Pferderennen Fascinator zu kaufen, haben wir uns aus dem Staub respektive aus der Stadt davongemacht gegen Norden. Die vier Tage unterwegs in Agathe waren zumindest für Jonas und mich distanzmässig der längste Roadtrip, den wir hier gemacht haben.

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Leider haben wir erst auf dem Weg, und nach einem knappen Jahr im Besitz von Agathe, gemerkt, dass unser Radio eine Eingangsbuchse für ein iPod-Kabel hat. Wir mussten also noch einmal, zum letzten Mal, vier Stunden pro Tag unsere ungefähr 8 CD's rauf und runter hören. Unter diesen 8 CD's befinden sich etwa drei Patent Ochsner-Platten, die ich mir nun definitiv mein Leben lang nie mehr anhören werde.

Hiermit sei es offiziell.

Und nur, um das klarzustellen: Ich mag Patent Ochsner. Oder genauer, ich mochte sie. Aber sie sind diejenige Band, die sich in unserer beschränkten CD-Sammlung am allerwenigsten zum immer und immer wieder Hören eignen. Ich sage nur ein halbes Jahr Ohrwurm.

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Also haben wir dem CD-Player eine Pause gegönnt und Spiele gemacht. Jedenfalls nachdem wir zwei Liederbücher vollständig durchgesungen haben.

Übrigens: Australische Landschaften sind nicht immer sehr abwechslungsreich und spannend. Ich will mich nicht etwas beklagen, das gehört zu einem Roadtrip dazu, und es macht erfinderisch. Hier ein Beispiel:

Wir haben ein Fragenspiel erfunden, bei dem immer eine Person eine Frage stellt und alle die Frage beantworten. Danach denkt sich eine andere Person eine Frage aus. Dabei sind interessante Fragen zusammengekommen. Wer mag, darf sie gerne in den Kommentaren für sich beantworten oder im Auto nachspielen. Übrigens ist es auch ein gutes Spiel für den Zug.

Welche drei Lebensmittel würdest du wählen, wenn du eine Woche lang nur noch diese drei essen könntest?

Was ist der krasseste Nervenkitzel, den du gerade noch machen würdest?

Welches Tier ist dir am unsympathischsten?

Welches ist das schlechteste Buch, das du jemals ganz durchgelesen hast, und warum?

Wenn du jetzt gleich einen Helikopterflug machen könntest, wo würdest du ihn machen wollen?

Wo würdest du gerne eine Woche zelten?

Welches ist der schlechteste Film, den du je gesehen hast?

Welches ist gerade in diesem Moment dein Lieblingsessen?


Viel Spass beim Beantworten. Bald erzähle ich euch ein bisschen mehr darüber, wohin uns unser Roadtrip geführt hat.