Donnerstag, 26. Juli 2012

Tahinigüetzi mit Sonne im Hintern

Herr Bhend und ich haben gerade ein verrücktes Leben, und das könnte oder könnte nicht mit den Neujahrsvorsätzen zusammenhängen, die wir uns aufgehalst haben. Letzte Woche waren wir jeden Abend, inklusive Wochenende, unterwegs, diese Woche habe ich zumindest einen Abend zu Hause verbracht. Und kam mir ganz fremd vor in der Wohnung... nein, nicht wirklich.

Nachdem wir also schon letzte Woche am Donnerstag gepackt haben, weil es Freitags nach der Arbeit nahtlos ins Wochenende, sprich zum Surfen an die Great Ocean Road, ging, haben wir diese Woche schon am Mittwoch gepackt und all unser Pagasch (Zeug auf gut Deutsch) zu Freunden geschleppt, damit wir wiederum Freitags nach der Arbeit gleich von ihnen aufgeladen und diesmal in die Alpen zum Skifahren kutschiert werden können. Innerhalb von acht Tagen zu surfen und Ski zu fahren erscheint mir zwar etwas skurril, und wir werden dadurch auch Christmas in July verpassen, aber dafür werde ich vielleicht nicht ganz alles vergessen haben, was so zum wedeln im Schnee gehört.

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Nachdem ich also keine Weihnachtsgüetzi backen will für Christmas in July, aber 10 Tage lang im Vipassana Meditationskurs eine unbändige Lust zu Kochen und Backen verspürt habe, musste es etwas mit Sonne im Hintern sein. Entschuldigung den Ausdruck, er hat natürlich eine spezielle Geschichte: Meine Lieblingsmitbewohnerin aus Unizeiten hatte so ein Kühlschrank-Magnetwörterset und auf einem grossen Blech, das wir über dem Küchentisch befestigt hatten, haben sich unsere Besucher regelmässig poetisch verwirklicht. Einer der Sprüche, die ewig hängen blieben, weil sie irgendwie lustig waren, war: Katze mit Sonne im Hintern. 'Sonne im Hintern' wurde quasi zum Synonym für fröhlich, sommerlich, unbeschwert, am Strand liegend mit einer Margarita in der Hand. Sonne im Hintern eben. Es rutscht mir noch heute manchmal raus.

'Sonne im Hintern haben' ist also das Gegenteil von 'weihnächtlich schmecken'. Kein Zimt, nicht einmal Schokolade, keine Konfitüre dazwischengeklemmt. Was könnte da besser passen als ein israelisches Güetzirezept, eins, das von der Erfinderin Natalie Levin als eines der israelischsten Rezepte beschrieben wird, das sie besitzt. Ein bisschen inspiriert ist das Rezept von einem israelischen Mädchen, das im Meditationskurs vor mir sass und die fluffigsten, tollsten Lockenhaare hatte, die ich seit langem gesehen habe. Nun ja, man lernt, sich nicht zu vergleichen und nicht etwas zu begehren, was man nicht hat, aber ich gebe zu, dass ich ein klitzekleines bisschen Lockenneid verspürt habe.

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Montag, 23. Juli 2012

Neujahrsvorsätze

Christmas in July respektive August kommt näher. In einer Woche ist es so weit. Das erste, was ich gesagt habe, nachdem ich davon gehört hatte: Ich backe keine Weihnachtsgüetzi. Nachdem wir nun 3x in eineinhalb Jahren vier oder fünf Sorten gebacken haben, bei jeder möglichen und unmöglichen Temperatur, habe ich darauf überhaupt gar keine Lust. Herr Bhend findet es glaub ich auch nicht sonderlich schlimm, auf die Spitzbuben und Brunsli zu verzichten.

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Was wir aber sofort gemacht haben, hat auch etwas mit Weihnachten zu tun, respektive mit Jahresende, oder noch genauer, Jahresanfang: Wir haben Vorsätze gefasst.

Neujahrsvorsätze. Da bin ich nicht gerade sonderlich der Typ dazu. Aber erstaunlicherweise ist das anders, wenn man sie nicht an Neujahr fasst, sondern irgendeinmal im Jahr.

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Und hier sind unsere Vorsätze, respektive vielleicht besser Projekte:

Donnerstag, 19. Juli 2012

Kalt ist es...

... wenn man im Wohnzimmer sitzt und beim Atmen Rauchwölkchen produziert (wie heisst das eigentlich? Atemdampf, Wolkentröpfchen, Kondensationsrückstände?). So geschehen heute früh.

Mittwoch, 18. Juli 2012

Küchenutensil Nr. 1

Ich weiss noch, dass ich den Mörser in der Hand hatte und dachte: Soll ich den wirklich mitnehmen nach Australien? Er ist zwar klein, aber super schwer (was eigentlich bei den Sachen, die wir verschifft haben, keine Rolle gespielt hat). Ich brauche ihn selten. Lohnt sich das?

Ich habe ihn eingepackt. Warum genau, weiss ich nicht mehr. Es ist ein hübscher, schwarzer, gusseiserner Mörser mit einem Bambusstössel mit Metallkopf. Aus dem Spezialitäten-Küchengeschäft (sprich Tschibo).

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Und jetzt? Läck, bin ich froh, hab ich ihn dabei. Sei es für die Gewürzmischung für den Blumenkohl, die bei uns seit Entdeckung des Rezepts fast wöchentlich hergestellt wird, für's Schroten von Leinsamen (nach 120 Stunden Sitzen braucht die Verdauung etwas Unterstützung) oder für Thai-Pesto zu Süsskartoffelsuppe (leider immer so schnell weggegessen, dass es noch keine Fotos und damit auch kein Rezept gibt).

In der letzten Zeit war der Mörser also häufig im Einsatz und ich möchte ihn auf keinen Fall missen.

Was ist euer liebstes Küchenutensil?

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Montag, 16. Juli 2012

Herausfordernder Besuch

Hm, Cliff und Patrizia sind zwar bereits wieder abgereist, aber sie haben eine grosse Veränderung initiiert, die hoffentlich bleiben wird: Jonas isst nun Fenchel. Wenn auch viel Überzeugungskraft nötig war, wie man gut sehen kann.

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Tja, die Lieblings- und nicht so Lieblingsgemüse...
Als Kind mochte ich Fenchel überhaupt nicht, und das schlimmste muss wohl der Tee gewesen sein, den wir immer zum Essen getrunken haben. Er hatte die schlechte Angewohnheit, Fenchel noch bitterer schmecken zu lassen, als er sonst schon war. Aber wie bitte sollte ich ohne Tee den Fenchel überhaupt runterschlucken könnten? Mir lief nämlich nicht das Wasser im Mund zusammen, im Gegenteil.

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Interessant, wie später bitter nicht mehr eine so verabscheuenswürdige Geschmacksnote ist. Siehe meine Vorliebe für schwarze Schokolade, Zitronenmarmelade und eben Fenchel. Aber dass sich die Geschmacksnerven mit dem Älterwerden (ahem!) irgendwie verändern und für die bittere Spielart von Speisen empfänglicher werden, ist, bis vor kurzem, noch nicht beim Hintersten und Letzten angekommen. Hier in Melbourne gab es noch einen aus dem letzten Jahrhundert.

Den haben Cliff und Patrizia aber subito überzeugt. Jetzt dürfen wir die neu erworbene Gemüseerweiterung unseres Speiseplans nur nicht wieder unter den Tisch fallen lassen: Es gibt nun mindestens drei Mal die Woche Fenchel in allen denk- und undenkbaren Varianten.

Samstag, 14. Juli 2012

Ofengerösteter Blumenkohl - Rezept

Vor lauter Rundumschlag habe ich gestern das Rezept vergessen. Und es wäre eine Schande, wenn ihr das nicht hättet. Ich weiss gar nicht mehr, wie oft wir diesen Blumenkohl (ohne Zitrone) nun schon gemacht haben. Was nicht heisst, dass wir nun bessere Fotos geschossen haben. Beim ersten Mal hat Herr Bhend eine Gabel voll in den Mund geschoben und drei Sekunden später ausgerufen: "Das ist das Beste, was ich seit langem gegessen habe!"
Danach haben wir den Blumenkohl auf einer BBQ-Party gemacht, bei den Gastgebern im Ofen, so dass die Gäste nicht mehr die Würste auf dem Feuer, sondern die exotischen Gewürze in die Nase bekamen, sobald sie im Haus waren. Die zwei Ladungen, die wir gemacht haben, sind blitzschnell aus den Backblechen verschwunden und ich habe wohl schon länger kein Partymitbringsel mehr gemacht, dass so auf Anklang gestossen ist.

Deshalb: Ab in die Küche, fertig, los.

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Freitag, 13. Juli 2012

Ich bin zurück!

Ich bin zurück!
Zurück aus einer ziemlich anderen Welt.

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Ein paar Eckdaten:
- Ich bin 10 Tage lang um 4 Uhr aufgestanden. Morgens, wohlverstanden.
- Ich bin jeden Tag 12 Stunden im Schneidersitz auf einem Kissen gesessen.
- Drei von diesen 12 Stunden habe ich mich nicht bewegt. Oder es zumindest versucht.
- Es hat weh getan.
- Ich habe 9 Tage lang (fast) nicht geredet.
- Ich habe nur Frühstück und Mittagessen gegessen.

Dienstag, 10. Juli 2012

Kopfueber skifahr'n

Liebe BlogleserInnen.

Nach langer Zeit war ich dieses Wochenende zum ersten Mal in den Australischen Alpen. Zum Skifahren.

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Ohne Worte

Skifahren gehen in Australien geht so: Man faehrt mit Wayne und Kellie (die ich vorher NB noch nie gesehen hab) von Melbourne in die Alpen und uebernachtet da im 'Chalet' einer Arbeitskollegin, die aber nicht da war dafuer ihr Mann, den ich vorher schon 1/2 Mal getroffen habe. Zur Verstaerkung/Unterhaltung hab ich noch Brendan mitgebracht, da Helen wegen Meditierens unpaesslich war. Ankunft im 'Chalet' um 9Uhr abends nach gut vier Stunden fahrt. Dann Wein trinken und Footy schauen, dann Skis mieten, dann mehr Wein und TdF gucken. Schweizer gehen dann nach Mitternacht mal schlafen, Australier schauen noch (mehr oder weniger erfolgreich) die Etappe zu Ende.