Montag, 14. November 2011

lock or not to lock

Am Donnerstag habe ich Sibylle auf den Flughafen gebracht und nach zwei schönen Monaten Abschied genommen. Wir haben viel zusammen erlebt, erzählt, diskutiert, gegessen, waren an einem Junggesellinnenabschied, an verschiedenen, für Melbourne so typischen BBQ's, haben zusammen 1 Jahr in Melbourne gefeiert, einen riesenlangen Roadtrip gemacht und vieles mehr.

Ich hatte meine Deutsch-Privatlektionen abgesagt und wollte die Zeit gut nutzen, als ich mich auf den Rückweg machte. Da es in Melbourne von Tag zu Tag heisser wird und meine Haare lang und länger, beschloss ich, dass der Pelz weg muss. Ich geriet an einen libanesischen Coiffeur, seit zwei Jahren hier und der glücklichste Mensch in Melbourne, wie er selber mehrmals wiederholte. Grund seines Überschwanges war, dass er vor einem halben Jahr geheiratet hat, eine sehr schöne, tüchtige und gute Libanesin, die viel Wert auf gepflegte Haare, Kleidung und Make Up lege. An diesem Punkt des Gesprächs angelangt schielte ich etwas verschämt in den Spiegel vor mir: Ich hatte schwarze Flipflops, Jeansshorts und ein weisses T-Shirt an. Die Kette, die das Outfit noch etwas aufgepeppt hätte, hatte ich in Anbetracht des kommenden Haarschnittes ausgezogen. Ich war, entgegen euren Vermutungen aufgrund des Posts letzte Woche, weitgehend ungeschminkt. Nun ja. Vielleicht zur Strafe, ich werde es nie wissen, hat der gute Mann erstens meine Ohren mit dem Kamm so heftig malträtiert, dass ich dachte, ich könne danach wohl Piercings reinstecken. Zweitens widerfuhr mir etwas, was ich davor erst einmal erlebt hatte: Er fand, aus einem mir nicht bekannten Grund, dass Locken überflüssig/gerade nicht in fashion/blöd sind. Und er liess mir infolgedessen eine Föhnfrisur angedeihen, schöner nützti nüüt.

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Leider war es schon dunkel, als ich nach Hause kam, deshalb existieren nur Bilder von meinem letzten grade-Haare-Abenteuer, damals in China und deshalb ein bisschen nachvollziehbarer. Aber es sah sehr ähnlich aus.

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Und ich wurde für ein nächstes Mal gewarnt von einer Frau, die am Donnerstag Abend im Meditationskurs war und die schönsten Locken hatte: So etwas passiert hier öfters, meinte sie, und sie mache immer im Vornherein klar, dass sie ihre Locken gerne behalten würde. Für's nächste Mal weiss ich also Bescheid.

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