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Sonntag, 2. September 2012

Surchabis aka Sauerkraut

Ganz an Anfang unserer Melbourne-Zeit kam Jonas nach Hause und erzählte mir, dass ein Arbeitskollege von ihm gerade frisch aus Hawai'i zugezogen sei und seine Freundin zu Hause rumsitze und Arbeit suche. Genau wie ich also. In einem Versuch, uns bekannt zu machen, luden uns die beiden zu sich zum Silvesterabendessen ein. Ich weiss es noch, als wäre es gestern gewesen: Osso Buco mit Gremolata! Plus ein Bier am Meer bei Sonnenuntergang.
Nun, ich war zu schüchtern, um Gayle daraufhin gleich zu fragen, ob wir mal Kaffee trinken wollen. Aber zum Glück sind andere nicht ganz so zurückhaltend, und ein paar Wochen darauf haben wir uns zur ersten Ladies Night getroffen. Mit von der Partie war eine andere Freundin, mit der zusammen Gayle in Südafrika zur Schule gegangen war und die sie nun zufälligerweise in Melbourne wieder angetroffen hatte. Gayle selber war nach ihrer Südafrikazeit mit ihrer Familie nach Irland gezogen. Wir sind also, mittlerweile ist auch Alena aus Deutschland mit an Bord, eine sehr internationale Runde.
Irgendwie hat es sich so ergeben, dass die ersten Ladies Nights immer bei Gayle stattgefunden haben, sie aber nicht kocht. Sie hat also die Stube zur Verfügung gestellt, Nicky hat den Wein gebracht und ich das Essen. Weil alle spät von der Arbeit kamen und wir möglichst viel Zeit mit Essen, Weintrinken und, natürlich, Ladiesthemen bequatschen verbringen wollten, musste das Kochen schnell gehen. Schnell, aber trotzdem etwas Spezielles, das war meine Vorgabe. Und so kam es, dass wir Sauerkrautlasagne gemacht haben, im Winter vor einem Jahr.
Das Sauerkraut, das ich im Spezialitätenladen gekauft hatte, schmeckte aber nicht so richtig, respektive war kaum sauer. Den Ladies hat es trotzdem geschmeckt.

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Montag, 27. August 2012

Einen dieser Tage: Spinat-Zitronenpesto

In der ersten Woche, als Jonas weg war, hatte ich einen Mitbewohner, der mich lecker bekocht hat, und hatte deshalb keinen Grund, mich einsam zu fühlen. In der zweiten Woche habe ich meine sturmfreie Bude genossen, respektive es ausgenützt, dass in der Bude niemand auf mich wartet und ich mich einfach so in der Stadt herumtreiben kann, ohne irgend jemandem Bescheid geben zu müssen. Das ist ja auch mal schön.

Aber einen kleinen Durchhänger hatte ich trotzdem: Müde schwang ich mich an der Schule auf die rote Schnecke, langsam trampelte ich die Brunswick Street runter, es zog mich nicht gerade in die leere, kalte Wohnung. Als die antiquarische Buchhandlung in Sicht kam, wurde die Schnecke deshalb kurzerhand angekettet und ich verschwand für eine Weile, nur um mit einem sehr schweren Rucksack wieder aufzutauchen: Ich hatte mir kurzerhand den riesigen Schmöker 'Spice' von Christine Manfield, einer legendären australischen Köchin, gekauft. Und ich sage euch, hätte mich beim anschliessenden Heimradeln jemand überfallen, dem wär's schlecht bekommen, ich hätte jeden locker mit diesem Ziegelstein von einem Buch erschlagen können.

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Sonntag, 19. August 2012

Schokoladen-Rotweinkuchen

Im Voraus ein grosses Sorry für das nicht besonders tolle Foto, das dem Kuchen hoffentlich keinen Bärendienst erweist. Er hätte Besseres verdient. Aber was soll ich sagen, es war mehr als ein bisschen Ungeduld im Spiel und ich wollte nicht, dass ihn mir plötzlich jemand wegschnappt!

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Ich habe zu Hause kochen gelernt, bei meiner Mutter und meiner Grossmutter in der Küche, aber ich habe nie für meine Familie gekocht. Das scheint nur auf den ersten Blick ein Gegensatz zu sein. Meine Mutter war eine ausserordentlich gute Köchin, was sie ganz bestimmt von ihrer Mutter geerbt hat, aber auch eine so kritische Testesserin, dass wir uns als Kinder nach einigen Vorstössen an den Herd gehütet haben, je wieder etwas für die Familie zu kochen. Mein Vater war nicht minder kritisch und ausserdem gehörte bei ihm immer ein grosses Stück Fleisch zu einem anständigen Essen, was gerade in meinen Teenagerjahren nicht gerade das war, was ich, hätte ich denn selber wählen können, gekocht hätte. Die fleischlastigen Gerichte meiner Kindheit schienen mir damals sehr traditionell, um nicht zu sagen langweilig und einfallslos.

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Erschreckend, wie die Zeit vergeht: Heute ist Osso Buco ein selten gesehenes, beinahe exotisches Fleischgericht, das mein Herz höher schlagen lässt.

Donnerstag, 26. Juli 2012

Tahinigüetzi mit Sonne im Hintern

Herr Bhend und ich haben gerade ein verrücktes Leben, und das könnte oder könnte nicht mit den Neujahrsvorsätzen zusammenhängen, die wir uns aufgehalst haben. Letzte Woche waren wir jeden Abend, inklusive Wochenende, unterwegs, diese Woche habe ich zumindest einen Abend zu Hause verbracht. Und kam mir ganz fremd vor in der Wohnung... nein, nicht wirklich.

Nachdem wir also schon letzte Woche am Donnerstag gepackt haben, weil es Freitags nach der Arbeit nahtlos ins Wochenende, sprich zum Surfen an die Great Ocean Road, ging, haben wir diese Woche schon am Mittwoch gepackt und all unser Pagasch (Zeug auf gut Deutsch) zu Freunden geschleppt, damit wir wiederum Freitags nach der Arbeit gleich von ihnen aufgeladen und diesmal in die Alpen zum Skifahren kutschiert werden können. Innerhalb von acht Tagen zu surfen und Ski zu fahren erscheint mir zwar etwas skurril, und wir werden dadurch auch Christmas in July verpassen, aber dafür werde ich vielleicht nicht ganz alles vergessen haben, was so zum wedeln im Schnee gehört.

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Nachdem ich also keine Weihnachtsgüetzi backen will für Christmas in July, aber 10 Tage lang im Vipassana Meditationskurs eine unbändige Lust zu Kochen und Backen verspürt habe, musste es etwas mit Sonne im Hintern sein. Entschuldigung den Ausdruck, er hat natürlich eine spezielle Geschichte: Meine Lieblingsmitbewohnerin aus Unizeiten hatte so ein Kühlschrank-Magnetwörterset und auf einem grossen Blech, das wir über dem Küchentisch befestigt hatten, haben sich unsere Besucher regelmässig poetisch verwirklicht. Einer der Sprüche, die ewig hängen blieben, weil sie irgendwie lustig waren, war: Katze mit Sonne im Hintern. 'Sonne im Hintern' wurde quasi zum Synonym für fröhlich, sommerlich, unbeschwert, am Strand liegend mit einer Margarita in der Hand. Sonne im Hintern eben. Es rutscht mir noch heute manchmal raus.

'Sonne im Hintern haben' ist also das Gegenteil von 'weihnächtlich schmecken'. Kein Zimt, nicht einmal Schokolade, keine Konfitüre dazwischengeklemmt. Was könnte da besser passen als ein israelisches Güetzirezept, eins, das von der Erfinderin Natalie Levin als eines der israelischsten Rezepte beschrieben wird, das sie besitzt. Ein bisschen inspiriert ist das Rezept von einem israelischen Mädchen, das im Meditationskurs vor mir sass und die fluffigsten, tollsten Lockenhaare hatte, die ich seit langem gesehen habe. Nun ja, man lernt, sich nicht zu vergleichen und nicht etwas zu begehren, was man nicht hat, aber ich gebe zu, dass ich ein klitzekleines bisschen Lockenneid verspürt habe.

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Mittwoch, 18. Juli 2012

Küchenutensil Nr. 1

Ich weiss noch, dass ich den Mörser in der Hand hatte und dachte: Soll ich den wirklich mitnehmen nach Australien? Er ist zwar klein, aber super schwer (was eigentlich bei den Sachen, die wir verschifft haben, keine Rolle gespielt hat). Ich brauche ihn selten. Lohnt sich das?

Ich habe ihn eingepackt. Warum genau, weiss ich nicht mehr. Es ist ein hübscher, schwarzer, gusseiserner Mörser mit einem Bambusstössel mit Metallkopf. Aus dem Spezialitäten-Küchengeschäft (sprich Tschibo).

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Und jetzt? Läck, bin ich froh, hab ich ihn dabei. Sei es für die Gewürzmischung für den Blumenkohl, die bei uns seit Entdeckung des Rezepts fast wöchentlich hergestellt wird, für's Schroten von Leinsamen (nach 120 Stunden Sitzen braucht die Verdauung etwas Unterstützung) oder für Thai-Pesto zu Süsskartoffelsuppe (leider immer so schnell weggegessen, dass es noch keine Fotos und damit auch kein Rezept gibt).

In der letzten Zeit war der Mörser also häufig im Einsatz und ich möchte ihn auf keinen Fall missen.

Was ist euer liebstes Küchenutensil?

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Samstag, 14. Juli 2012

Ofengerösteter Blumenkohl - Rezept

Vor lauter Rundumschlag habe ich gestern das Rezept vergessen. Und es wäre eine Schande, wenn ihr das nicht hättet. Ich weiss gar nicht mehr, wie oft wir diesen Blumenkohl (ohne Zitrone) nun schon gemacht haben. Was nicht heisst, dass wir nun bessere Fotos geschossen haben. Beim ersten Mal hat Herr Bhend eine Gabel voll in den Mund geschoben und drei Sekunden später ausgerufen: "Das ist das Beste, was ich seit langem gegessen habe!"
Danach haben wir den Blumenkohl auf einer BBQ-Party gemacht, bei den Gastgebern im Ofen, so dass die Gäste nicht mehr die Würste auf dem Feuer, sondern die exotischen Gewürze in die Nase bekamen, sobald sie im Haus waren. Die zwei Ladungen, die wir gemacht haben, sind blitzschnell aus den Backblechen verschwunden und ich habe wohl schon länger kein Partymitbringsel mehr gemacht, dass so auf Anklang gestossen ist.

Deshalb: Ab in die Küche, fertig, los.

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Dienstag, 12. Juni 2012

Lauch-Wurst-Kuchen

Ich weiss nicht, wann es angefangen hat. Aber es muss an einem dieser grauen, nassen Tage gewesen sein, als Jonas gemeint hat, er hätte Lust auf etwas richtig deftiges und ich, ohne zu überlegen, gesagt habe: Waadtländer Saucisson.

Waadtländer Saucisson.

Seither bringen wir diese nicht mehr aus unseren Köpfen, natürlich aber auch nicht auf unsere Teller, weil die waadtländer Saucisson sooo international nicht ist. Hätte ich nur einen Tag früher eine Liste geschrieben, was ich alles an kulinarischen Besonderheiten aus der Schweiz vermisse, ich wäre nicht im Traum auf die waadtländer Saucisson gekommen. Aber nun ist sie da und sitzt fest.

Wir haben also nach einer Alternative Ausschau gehalten und eine pseudoholländische Rauchwurst, die aber überhaupt nicht nach Rauch schmeckt, gefunden. Und sie ist auch viel weniger eine Alternative für waadtländer Saucisson, sonder eher für Zungenwurst. Eine Alternative, die nicht ganz an ihr vermeintliches Vorbild herankommt, leider. Mit einer schönen Berner Zungenwurst wäre dies also noch mehr ein Festessen, als es für uns bereits war.

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Montag, 4. Juni 2012

Lobsterrolls - so etwas wie der Rolls Royce aus der Küche

Was kann ich sagen... Weihnachten kommt offensichtlich näher. Glaubt ihr's mir nicht? Nun, es ist 16:42 Uhr und dämmert bereits. Es ist so kalt, dass ich für den Bruchteil einer Sekunde dachte, es könnte gefroren sein, als ich gestern auf dem Trottoir ausgerutscht bin. Aber nein, es waren die letzten zermanschten Blätter, die noch nicht von den Strassenkehrern weggewischt worden sind. Immer wieder, wenn ich in der Stadt um eine Ecke biege, steigt mir ein Duft in die Nase: gebratene Chegele - Kastanien. Nur leider ist der Duft eingebildet. Es gibt hier keine Kastanienstände, aber es gibt Kastanien auf den Bauernmärkten zu kaufen. Ob man sie auf den Gasgrills im Park rösten kann? Es wäre einen Versuch wert.

Weihnachtsstimmung bedeutet für uns auch, dass wir bald (ich weiss, es ist noch Mai, aber nicht mehr lange. Also: in etwas mehr als einem Monat) wider unsere Güetziausstecher hervorholen werden und Brunslielche und Spitzbuebe ausstechen werden em Tüüfu es Ohr ab. Christmas in July kann kommen!

Zur Weihnachtszeit gehören aber nicht nur süsse Naschereien, sonder auch luxuriöse Vorspeisen. Ich erinnere mich zum Beispiel an die Aspik meiner Tante, delikate Sülzchen mit allerlei Einlagen, an Muscheln, die mein Onkel mitgebracht hat und die ich damals zum ersten Mal gegessen habe, an Lachsterrinen und vieles mehr.

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Montag, 28. Mai 2012

Zitronenmarmelade

Meine fünf Lieblingskonfitüren sind:


1. roter Holunder mit Rosmarin von Karin, zu jungem Ziegenkäse

2. Heidelbeere mit Orange zu Wildgerichten oder zu Quarktorte

3. Zitrone von Verena aus Neuseeland

4. Erdbeerkonfitüre, selber gemacht

5. Grapefruit mit Ingwer und Rum aus einem kleinen Kaffee an der Great Ocean Road


Ich habe ein Konfitürenkoch-Gspändli! Mit Alena habe ich gestern Glas um Glas mit Zitronenkonfitüre gefüllt. Es roch so zitronig in unserer Wohnung, als wäre Meister Proper höchst persönlich zu Besuch. Und Jonas hat beim herzhaften Abbeissen von seiner Zmorgeschnitte gemeint, das sei das beste Frühstück seit Langem.

Als Kind mochte ich Zitronenmarmelade, oder, was wir öfter hatten, englische Orangenmarmelade überhaupt nicht. Mein Vater hat sie immer geliebt, ich konnte das nicht verstehen - viel zu bitter. Der leicht bittere Geschmack ist mittlerweile das, was ich an der Marmelade geniesse. Allerdings ist sie nicht halb so bitter wie die englische Orangenmarmelade aus meiner Erinnerung, und man kann sie, wenn man will, fast ohne Bitterkeit hinkriegen. Eine Kinder-Lieblingsmarmelade wird sie damit wohl trotzdem nicht.

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Dienstag, 24. April 2012

Open Kitchen

A propos Highlights des Sommers: Mit Karin kochen! Oh, noch etwas, von dem ich erst gemerkt habe, wie sehr ich es vermisse, als wir wieder in Schürzen und mit Taschen und Tüten voll vom Markt loslegten.

In Bern haben wir oft zusammen gekocht. Fast jede Woche ist Karin zu mir nach Holligen oder ich zu ihr in die Länggasse gepilgert und es gab ein gutes Essen. Das waren meistens etwas spezielle Alltagsznacht. Ab und zu haben wir aber auch richtig aufgedreht, dann gab es für die glücklichen Eingeladenen ein mehrgängiges Menü, einmal sogar mit (allerdings gefälschtem) Bison.

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Beim Menü Austüfteln bestand die Schwierigkeit meistens darin, die 546 Ideen, die uns im Kopf schwirrten, auf etwa fünf mehr oder weniger zueinander passende Gänge einzuschränken. So auch diesmal: Es sollte ein Abschiedsessen für Karin und Elisabeth werden, ein Küchenteamrevival für Karin und mich und ein Willkommensessen für Marco. Und das wurde es. Alles.

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Donnerstag, 23. Februar 2012

Zitronen

Zitronenbilder. Aus meiner Küche. Immer wieder. Daraus wurde später eine Zitronenpie. Was Gutes, wenn man Besuche hat: Dem Besuch morgens ein Rezept in die Hand drücken, abends zurückkommen und der fertige Kuchen steht in der Küche. Heja Rebekka!

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Was man auf den Bildern sieht, sind Meyer Lemons. Wenn ich es mit "richtigen" Zitronen ausprobiert habe, gibt es ein Rezept für euch.

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Donnerstag, 2. Februar 2012

Tristan und eingemachte Zitronen (oder war es Dragan?)

Leute, was für eine verrückte Woche. Die Schule hat wider angefangen. Das Lehrerzimmer sollte in den Ferien renoviert werden. Aber eine Privatschule ist hier eine Selfmade-Schule und dazu eine Schule, in der das Geld knapp ist. Deshalb: Es ist noch nicht ganz fertig. Es ist chaotisch. Alle Lehrmaterialien sind immer noch in Kisten...

Wir unterrichten natürlich trotzdem, und wenn wir erfahren, dass der Chorleiter nicht kommt (und zwar keine Minute, bevor der Chor anfangen sollte), machen wir selber Chor, singen und tanzen eine Stunde lang und der Feierabend wird erst einmal verschoben. Was dann, zusammen mit den Lehrmaterialien in den Kisten, nicht gerade zur besseren Vorbereitung der Stunden beiträgt. Aber Spass macht.

Jonas ist in Sydney, unsere Wohnung verkommt gerade zum Ab- und Umlagerungsplatz (manchmal schlafe ich auch noch ein bisschen) und am Montag kommt Rebi, Jonas' Schwester. Jupi! Zum Glück so unanständig früh, dass ich auch mitkann, um sie abzuholen ; ).

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Freitag, 27. Januar 2012

This kitchen is up to something!

Aber was?

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Nein, nicht die alte bekannte Meringue, nicht ganz.

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So sieht sogar Verschmiert richtig schön aus.

Dienstag, 17. Januar 2012

Chinesische Dumplings

Es ist heiss. Ich habe gestern zum ersten Mal live Tennis gesehen. Es hat mich fasziniert. Da ist man so unglaublich nahe dran, dass man hört, wenn die Spielerin leise vor sich hinflucht, Käfer mit dem Racket wegspickt, nach dem Schweisstuch fragt. Auch die etwas grösseren Tenniscourts wirken sehr intim. Freunde und Fans können ohne zu schreien den Spielern etwas sagen, und die können es problemlos hören.
Während eines Spiels mussten die Balljungen Käfer auf dem Spielfeld aufsammeln oder vertreiben, und die Aussies, die sonst immer ganz nett und sonnig im Gemüt und anständig sind, lassen in der Masse keine Gelegenheit aus, um einmal etwas frech zu sein und anzuecken und haben gelacht und kommentiert und am Schluss geklatscht. Ab und zu werden sie auch recht frech und müssen vom Schiri zurechtgewiesen, oder, so geschehen letztes Jahr, aus den Zuschauerrängen abgeführt werden.

Noch eine lustige australische Tennis-Begebenheit: Damit sich die Möven nach einem Spiel nicht zu tausenden auf die liegengebliebenen Pommes und Pie-Reste stürzen, bewachen 'Falknerinnen' mit grossen Greiffvögeln die Plätze, bis alles sauber aufgeputzt ist. Da traut sich dann keine Möve in die Nähe.

Leider, aber auch etwas erwartet, haben wir den Rosché nicht gesehen. Wir hatten einen sogenannten Ground Pass, das heisst, wir konnten uns alle Spiele mit Ausnahme derjenigen in den zwei grossen Stadien ansehen. Und Federer hat natürlich im ganz Grossen gespielt. Aber so nah dran zu sein, dass man die Fans jubeln hört, wenn er einen Satz gewinnt, war irgendwie auch speziell.

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Chinesische Dumplings

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Mittwoch, 21. Dezember 2011

Porridge mit Ovoschoggi

Bhends sind gut gelandet und machen sich nun mit Porridge verköstigt auf zum ersten Spaziergang. Das Rezept möchte ich euch nicht vorenthalten:

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Ich dachte, bei all dem Schnee, der nun in der Schweiz gefallen ist, passt das hier ganz gut: Porridge. Nicht der braune, matschige, undefinierbare Blobb, der mir bis vor Kurzem eingefallen ist, wenn ich das Wort Porridge gehört habe. Sondern ein wärmendes, fein gewürztes, nahrhaftes Frühstück mit crèmiger Konsistenz und knackigen Nüssen, das den Bauch wärmt und das ich in letzter Zeit sogar koche und esse, wenn es hier warm ist.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Gebackener Lachs mit Tomatensalsa

Das erste Rezept aus dem CSIRO-Kochbuch war gleich ein Volltreffer. Ich bin eine absolute Lachsbrötchen-Liebhaberin, aber mit warmem Lachs konnte ich bisher nie viel anfangen. Die einzige Ausnahme ist eine sehr dekadente Lachs-Spaghettisauce mit viel Rahm und Weisswein, die mir ein Sizilianer in München im Studentenwohnheim beigebracht hat.
Es war also Zeit, wieder einmal zu testen, ob die Abneigung immer noch besteht. Und dies vorneweg: Nein, tut sie nicht.

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Dies ist ein blitzschnelles, leckeres und gesundes Gericht. Und es hat einen weiteren Vorteil: Unser Kühlschrank ist vollgestopft mit kleinen Gläschen. Gläschen mit Gürkchen, Silberzwiebelchen, milden, eingelegten Chilischoten, eingemachtem Gemüse. Das Zeugs ist alles weder selber gemacht noch für irgendetwas anderes zu gebrauchen als Raclette. Und daher kommt es auch. Ich habe es gekauft, als wir bei einer australischen Freundin, die zwei Raclette-Rechauds besitzt, zu ebendiesem eingeladen waren. Weil aber alle Gäste Beilagen für mindestens zehn andere Gäste mitgebracht haben, waren am Schluss des Abends die Gläschen immer noch voll. Und verstopfen seither unseren Kühlschrank.

Freitag, 28. Oktober 2011

Erdbeer-Wassermelonen-Gazpacho und Wassermelonen-Erdbeer-Rucolasalat

Ich habe heute wieder einmal gemerkt, dass ich sehr saisonal koche. Also, natürlich wusste ich das schon, aber der Blog führt es mir ab und zu noch deutlicher vor Augen. Obwohl in Melbourne die Saisons für einzelne Gemüse und Früchte merklich länger sind als in der Schweiz, sind doch die eindrücklichsten Rezepte, die wir ausprobieren, meist gerade sehr unpassend für die Jahreszeit in der Schweiz. Genau deshalb dümpelt die Rezeptrubrik hier etwas vor sich hin.

Und deshalb müsst ihr mich heute entschuldigen. Ich werde nämlich mein Mittagessen hier publizieren. Achtung: Es könnte etwas fies sein für sensible Gemüter. Aber lasst euch gesagt sein: Ich vermisse Wild, Chnöpfli, Vermicelles, Glühmost (komisch, ich weiss...), Quitten uns vieles mehr. Deshalb müsst ihr da jetzt durch, und vielleicht, vielleicht wird sich ja jemand in der nächsten Äppeerisaison in der Schweiz an das Rezept erinnern...

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Dienstag, 25. Oktober 2011

Heimgebräu

Der Australier hat gern Bier. Bier ist teuer. Teuer ist nicht gut. Gut, dass es deshalb Alternativmöglichkeiten gibt, zum Beispiel zu Hause brauen. Brauen kann man aber auch auswärts. Auswärts heisst in unserem Fall bei Barleycorn Brewers. Barleycorn Brewers ist ein kleines Unternehmen, das die Gerätschaften und Zutaten zum Selberbierbrauen bereitstellt. A propos bereitstehen:

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Das sind meine Brau- und Trinkkumpels (einer ist Australier: Welcher?).

Montag, 26. September 2011

Australia is a great country

und zwar deshalb: Man kann auch im kleinsten Australischen Kühlschrank (bar fridges ausgenommen) locker ein Bier aufrecht ins Gefrierfach stellen. Wenn man mal Durst oder so und grad nicht so gut vorausgeplant hat...


Des weiteren kann man auf diesem informativen Bild auch noch erkennen, was wir so gerne essen und trinken (Fondue und Vodka, Kaffee und Scones). Da wir beide auf Arbeit keine Kantine haben, müssen wir uns selbstgemachtes zum Aufwärmen mitnehmen oder elendiglich darben - deswegen die vielen Tupper mit blauen Deckeln. Unser Gefrierfach ist also meist gut gefüllt. Und jetzt kommt noch die Pointe...

Dienstag, 26. Juli 2011

Pancakes

Mr. Funny Man und ich sind typische Zmörgeler. Das haben wir wohl den vielen Samstag- und Sonntagvormittagen in Hamburg zu verdanken, an denen es nichts besseres zu tun gab, als ins Café zu gehen und ein grosses Frühstück zu bestellen. Ins Café Paris, wenn ich an einem Morgen im Winter mit dem Nachtzug ankam. In den Berliner Betrüger, wenn wir vor dem Frühstück ein Fährtchen machen wollten und uns nach geräucherter Forelle war. In die Amphore an einem sonnigen Wintertag, der es erlaubte, in eine Decke eingewickelt draussen zu sitzen und zu den Trockendocks hinüberzuschauen. Und gegen Ende hin immer häufiger ins Mimosa mit den unschlagbaren Brioches.

Das hatte Tradition.

Und diese haben wir weitergeführt: An der Mutachstrasse auf dem Balkon, weil in der Schweiz das öffentliche UND preiswerte Brunchen nicht so verbreitet ist,  und nun hier in Melbourne, entweder an unserem netten, weissen IKEA-Tisch, im Zug auf dem Weg zum Sonntagsausflug oder in einem Kaffee irgendwo in der Stadt. Melbourne's Küche ist gerade beim Frühstück sehr englisch angehaucht: Es gibt Toast mit Eiern und Bernaise-Sauce, Spinat, Rösti-Gemüse-Tätschli (Latke genannt) und natürlich Pancakes.

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