Nachdem wir also schon letzte Woche am Donnerstag gepackt haben, weil es Freitags nach der Arbeit nahtlos ins Wochenende, sprich zum Surfen an die Great Ocean Road, ging, haben wir diese Woche schon am Mittwoch gepackt und all unser Pagasch (Zeug auf gut Deutsch) zu Freunden geschleppt, damit wir wiederum Freitags nach der Arbeit gleich von ihnen aufgeladen und diesmal in die Alpen zum Skifahren kutschiert werden können. Innerhalb von acht Tagen zu surfen und Ski zu fahren erscheint mir zwar etwas skurril, und wir werden dadurch auch Christmas in July verpassen, aber dafür werde ich vielleicht nicht ganz alles vergessen haben, was so zum wedeln im Schnee gehört.
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Nachdem ich also keine Weihnachtsgüetzi backen will für Christmas in July, aber 10 Tage lang im Vipassana Meditationskurs eine unbändige Lust zu Kochen und Backen verspürt habe, musste es etwas mit Sonne im Hintern sein. Entschuldigung den Ausdruck, er hat natürlich eine spezielle Geschichte: Meine Lieblingsmitbewohnerin aus Unizeiten hatte so ein Kühlschrank-Magnetwörterset und auf einem grossen Blech, das wir über dem Küchentisch befestigt hatten, haben sich unsere Besucher regelmässig poetisch verwirklicht. Einer der Sprüche, die ewig hängen blieben, weil sie irgendwie lustig waren, war: Katze mit Sonne im Hintern. 'Sonne im Hintern' wurde quasi zum Synonym für fröhlich, sommerlich, unbeschwert, am Strand liegend mit einer Margarita in der Hand. Sonne im Hintern eben. Es rutscht mir noch heute manchmal raus.
'Sonne im Hintern haben' ist also das Gegenteil von 'weihnächtlich schmecken'. Kein Zimt, nicht einmal Schokolade, keine Konfitüre dazwischengeklemmt. Was könnte da besser passen als ein israelisches Güetzirezept, eins, das von der Erfinderin Natalie Levin als eines der israelischsten Rezepte beschrieben wird, das sie besitzt. Ein bisschen inspiriert ist das Rezept von einem israelischen Mädchen, das im Meditationskurs vor mir sass und die fluffigsten, tollsten Lockenhaare hatte, die ich seit langem gesehen habe. Nun ja, man lernt, sich nicht zu vergleichen und nicht etwas zu begehren, was man nicht hat, aber ich gebe zu, dass ich ein klitzekleines bisschen Lockenneid verspürt habe.
