Donnerstag, 25. November 2010

Vom Schreiben und Nicht-Schreiben

Ich versuche, in den Blogbeiträgen die schönen Seiten von Melbourne und die schönen Seiten unseres Lebens in Melbourne zu zeigen. Das fällt mir oft leicht, aber nicht immer.

Gerade jetzt nagt eine hartnäckige Jobjagd-Müdigkeit an mir. Vielmehr noch, ich habe die erste veritable Bewerbungsschreibblokade. Cover Letters schreiben (das deutsche Wort fällt mir gerade nicht ein...) ist sonst etwas, was mir leicht fällt. Ich setze mich hin, denke nicht zu sehr daran, dass das nun wichtig, ja entscheidend für meine weitere Karriere ist, was ich nun zu Papier bringe, und lege los. Meist kommt etwas raus, was einigermassen frisch und keck klingt und von dem Jonas, mein geduldiger Korrekturleser, findet, dass es sich gut macht und ich den Job so eigentlich kriegen müsste.

Ja, ich weiss, ich bin seltsam. Ich habe durchaus auch schon gehört, dass es Leute gibt, denen Bewerbungen nicht so einfach in den Schoss fallen.

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Nun ist es aber mit der Leichtigkeit für's erste vorbei. Nach den ersten paar Absagen bin ich etwas demotiviert. Ich sitze vor dem leeren Blatt und weiss nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Ich frage mich, ob ich überhaupt etwas kann. Ob mich überhaupt jemand haben will. Ich finde alles nur schal, geblufft, unecht, was ich schreibe. Und schreibe deshalb gar nicht.

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Aber zum Glück gibt es einige Lichtblicke:

Ich habe von Übersee, also aus der Schweiz, ein kleines Jöbli bekommen, das mich aufstellt, weil ich etwas Produktives tun kann. Merci Hans! Ich muss nur schauen, dass es mich nicht zu sehr davon abhält, ab und zu ein Lebenszeichen in die melbourn'sche Berufswelt zu schicken.

Ich kann heute meine erste Bewerbung auf Deutsch schreiben, eine willkommene Abwechslung nach dem vielen Englisch. Vielleicht hilft das, die Schreibblokade zu durchbrechen.

Ich habe die erste positive Antwort bekommen. Ein kleiner Strohhalm! Das Gespräch hat noch nicht stattgefunden, es ist eine kleine Teilzeitstelle, sie fängt erst im Februar an... Aber immerhin!
Das hat gereicht, um meine Laune, die gestern Abend auf dem Tiefpunkt angelangt war, erheblich zu steigern. Jonas und ich sind zur Feier des Tages durch den herbeigesehnten Regen ins Pub gerannt, haben mit Bier und Cider angestossen und Cricket geschaut. Ja, so feiern wir hier!

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7 Kommentare:

  1. Liebe Helen,
    ich wünsche dir wieder ganz viel Lust und Kraft dich für den tollsten Job der Welt zu bewerben. (Der soll ja laut 20 Minuten da unten irgendwo sein...)
    Und ich wollte dir sagen, dass ich immer wieder ganz gerne deinen Blog lese und die Fotos betrachte. Ich hoffe, dir fehlt dann nicht die Zeit dazu, wenn du dann erst mal wieder richtig ins Berufsleben eingestiegen bist.
    Ich verpasse gerade meiner Bachelorarbeit den letzten Schliff bevor ich sie am Mittwoch abgeben soll. Bin richtig froh, ists jetzt endlich mal so weit... :-)
    Liebe Grüsse von "oba drüber"
    Jolanda

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  2. und übrigens, die sind alle SOWAS von selber tschuld, die dich nicht anstellen. wenn die wüssten, was ihnen entgeht...
    hab gelduld, das wird schon. wahrscheinlich wartet einfach noch ein superduppertoller job auf dich irgendwo und alles andere wars noch gar nicht wert.

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  3. So laufen die also in Melbourne rum: http://facehunter.blogspot.com/
    Helen vielleicht kannst du dich ja auch als Fashionblogger versuchen. Der Eintrag mit dem Pferderennen ging ja schon in diese Richtung.
    Ich hoffe du hast bereits neuen Mut gefasst und bist wieder kräftig am Texten. Ich denke sehr oft an euch und lese immer wieder gerne deine Blogs (fast noch ein bisschen lieber als meinen eigenen zu schreiben ;-)).

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  4. helipeli Kennst du den Antiblockade-Dromedar-Trick? Einmal im Gegenuhrzeigersinn um das Dromedar herumstampfen, dabei ganz laut und rückwärts "oh du fröhliche" singen und als Abschluss das Dromedar umarmen und dabei in sein linkes Nasenloch spucken... Ich erledige dies dann für dich... Wenns brennt funktioniert das Ganze auch mit Oppossums oder anderen lieben Menschen (am besten solche die du schon kennst, sonst wirkst du vilech ein bitzeli seltsam) Nein im ernst: Ich wünsch dir, dass sich alles möglichst schnell wieder entblockiert. Und du bist eh schon sooooo kul, die müssen das einfach zuerst mal noch tscheggen!!! Also ich bin dann mal weg- Richtung Süden. Ärfel an dich und umarm auch das Jöndipöndi:) von mir!

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  5. Hei Jolanda, stimmt, der auf der Insel... Hab ich noch gar nicht dran gedacht! Das wär aber sicher was...
    Schön, dass dir der Blog gefällt, und merci für die lieben Worte. Du hast vielleicht auch welche nötig?! ToiToiToi für den Schlussspurt und letzten Schliff an der Bachelorarbeit.
    Was machst du eingentlich? Worüber hast du geschrieben?
    E liebe Gruess
    Helen

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  6. Hei Julia
    ja, so Leute könnte ich definitiv massenweise fötelen hier... wäre noch ne lustige Karriere! Aber ich glaube, das wäre eher was für dich, oder was meinst du?
    Und ja, ich hab den Post sogar erst veröffentlicht, als es schon wieder bergauf ging, und jetzt (nach einem Wochenende unter Leuten und an BBQ's) bin ich wieder voller Elan. Merci!
    Ich hoffe, du bist wieder gesund und deine Arbeit macht Spass, und weisst du, ich bin ja ehrlich gesagt nicht sicher, wieviel ich noch bloggen werde, wenn ich dann auch arbeite. Im Moment ist es halt noch etwas, was ich total gerne mache und was ein bisschen wie Pause machen ist ; )
    Ärfu
    Helen

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  7. Hoi Reberberi
    (was für ein Wortspiel!)
    Ich weiss zwar nicht, wann du das lesen wirst, du bist ja jetzt Wüstenfahrerin. Ich wünsche dir eine ganz, ganz tolle Reise nach Marokko und hör mal: Pass mir auf mit diesen Dromedars, mit denen ist nicht zu spassen! ; )
    Ich bin schon gespannt auf deine Reisegeschichten!
    Machs guet, häb sorg, Helen

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