Donnerstag, 2. Februar 2012

Tristan und eingemachte Zitronen (oder war es Dragan?)

Leute, was für eine verrückte Woche. Die Schule hat wider angefangen. Das Lehrerzimmer sollte in den Ferien renoviert werden. Aber eine Privatschule ist hier eine Selfmade-Schule und dazu eine Schule, in der das Geld knapp ist. Deshalb: Es ist noch nicht ganz fertig. Es ist chaotisch. Alle Lehrmaterialien sind immer noch in Kisten...

Wir unterrichten natürlich trotzdem, und wenn wir erfahren, dass der Chorleiter nicht kommt (und zwar keine Minute, bevor der Chor anfangen sollte), machen wir selber Chor, singen und tanzen eine Stunde lang und der Feierabend wird erst einmal verschoben. Was dann, zusammen mit den Lehrmaterialien in den Kisten, nicht gerade zur besseren Vorbereitung der Stunden beiträgt. Aber Spass macht.

Jonas ist in Sydney, unsere Wohnung verkommt gerade zum Ab- und Umlagerungsplatz (manchmal schlafe ich auch noch ein bisschen) und am Montag kommt Rebi, Jonas' Schwester. Jupi! Zum Glück so unanständig früh, dass ich auch mitkann, um sie abzuholen ; ).

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Ob ich sie in den Tagen darauf mal sehen werde, ist ungewiss, habe ich doch gerade gemerkt, dass ich wohl an keinem einzigen Abend zu Hause sein werde. Die Lösung: Ich nehme sie mit. In die Schule, an die Ladies Nights und wo sie überall noch sonst gerne mit hinkommen möchte (vielleicht nicht zum Elternabend...).

Zu Ehren von Rebis Besuch habe ich (zum Glück vor ein paar Wochen) Zitronen eingelegt. Das kommt so: Rebi war vor einiger Zeit in Marokko und hat uns ein Lederkamel geschenkt, dass irgendeinen Namen hat, den ich immer vergesse: Tristan oder Dragan oder so. Diese beiden kommen mir nun sehr unmarokkanisch vor, aber vielleicht haben wir einen davon ja gerade deshalb gewählt.

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Weil ich nun hoffe, dass Rebi uns was marokkanisches kochen kann, habe ich also darauf geachtet, die richtigen Zutaten im Haus zu haben. Und die magische Zutat in marokkanischem Essen sollen eingelegte Zitronen sein. Im Laden bei uns um die Ecke (ja, da, wo Roger Federer eingekauft hat) kostet ein kleines Glas weissderteufelwieviele Dollar. Deshalb habe ich mich an der Nase genommen und tataaaa:


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Zutaten

Zitronen
grobes Salz
ein grosses Einmachglas (nicht mit Metalldeckel (jaja, ich bin ein Held))
nach Belieben: Pfefferkörner, Nelken, Lorbeerblatt, Zimt, Kardamom, Kümmel

Ich habe kein Rezept mit Mengenangabe für die Gewürze gefunden, deshalb kann ich erst in ungefähr zwei Wochen abschätzen, ob ich es einigermassen getroffen habe. 


Zubereitung

Die Zitronen in das Gefrierfach legen, gefrieren lassen, rausnehmen und auftauen lassen. So wird die Schale weicher, was sich offenbar auf das Endresultat positiv auswirken soll. Nützt's nüüt, so schadt's nüüt, habe ich mir gedacht. 

Das Einmachglas gut auswaschen und heiss spülen. Eine Schicht Salz in das Einmachglas geben. Die Zitronen kreuzweise (siehe Bild 1) einschneiden, so dass sie unten noch zusammenhängen. Viel Salz zwischen die Zitronenviertel geben und die Zitronen satt in das Einmachglas drücken, so dass der Saft austritt. Zwischen die Zitronen immer wieder etwas Salz einfüllen. Am Schluss wenn nötig Zitronensaft nachgiessen, so dass die Zitronen mit Saft bedeckt sind. Falls Gewürze gebraucht werden, diese grob zerbrechen und in und zwischen die Zitronen verteilen. 

Das Glas verschliessen und an einem schattigen Ort stehen lassen. Alle drei Tage für drei Tage auf den Kopf stellen. Das Salz sollte sich grösstenteils auflösen und die Salz-Zitronensaftlake konserviert nun die Zitronen. 

Nach einem Monat kann man die Zitronen essen. Dazu Zitrone aus dem Glas nehmen und gut waschen. Für die meisten Rezepte wird das Fruchtfleisch weggeschmissen. Ich nehme an, weil es zu salzig ist. Die Zitronenschale wird kleingeschnitten und marokkanischen Gerichten beigegeben. Hoffentlich schreibt Rebi einen Gastpost mit einem solchen.

Die Zitronen sind ein Jahr lang haltbar, auch dann, wenn man ab und zu eine rausnimmt. Sie müssen nicht in den Kühlschrank gestellt werden.


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Ich habe zwei Gläser angesetzt, eines mit und eines ohne Gewürze. Mittlerweile sind die Zitronen in Gläser ohne Metalldeckel transferiert worden und fühlen sich allem Anschein nach in meiner Küche wohl. Ich bin sehr gespannt, was da rauskommt, wie eingemachte Zitronen schmecken und sowieso. Dekorativ aussehen tun sie auf jeden Fall, fast schon dafür lohnt sich das Experiment.

I'll keep you posted.

1 Kommentar:

  1. aso er heisst ja dragan. und ich komm überall heren mit. einfach ohne high-heels. und ich freu mich ugantelig. vor allem auf die wombätter. und auch ein bitzeli auf euch:) bis när!

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