Dienstag, 6. Dezember 2011

6. Dezember

Die Züpfebäckerei an der Osborne St war gestern Abend etwas kreativer als sonst. Wenn man ja sooo weit weg von der Heimat ist, besinnt man sich um so mehr auf die Wurzeln zurück ; ), vor allem, wenn die Wurzeln essbar und lecker sind. In meinem Fall wenigstens. Die Temperaturen am Wochenende haben auch das ihre dazu beigetragen, dass bei mir richtig Weihnachtsstimmung aufgekommen ist. Ich war nämlich am Sonntag mit langer Unterhose und Handschuhen unterwegs und habe es nur bereut, als es per Fahrrad bergauf ging. Mein Tschüggerli von einem Rennvelo ist nicht das Leichtgängigste...

Aber danach, zum draussen sitzen und frühstücken, kamen mir die Extraklamotten eben recht.


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Die Grittibänze liegen bereit. Sie sind ein bisschen sehr aufgegangen und wir haben sie zeitweise Grittiballone genannt. Für alle Nichtschweizer: Kinder in der Schweiz stellen am 5. Dezember einen Stiefel vor die Türe, und in der Nacht wird der vom Samichlous (dem St. Nikolaus) gefüllt, unter anderem mit einem Grittibänz, aber auch mit spanischen Nüssli (Erdnüsse), Schokolade und den ersten Mandarinen. Mandarinen gibt es hier in Melbourne aber gerade keine, und Erdnüsse in Schale schon gar nicht. Von guter Schoggi reden wir gar nicht erst ; )
Lustigerweise erinnere ich mich vor allem daran, dass der Grittibänz immer sooo kalt war zum Essen, weil er schon eine Weile im Stiefel vor der Türe stand.

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Ganz so traditionell wollte es Jonas nicht belassen. Und die Schereneinschnitte eignen sich einfach zu gut für eine Tannenzapfenechse. Wer das lebende Vorbild noch nicht gesehen hat, HIER ist es.

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Einen schwangeren Wombat hat es auch noch gegeben. Es ist schliesslich Paarungssaison...

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Die Bänze werden nun eingepackt und an die deutsche Schule verfrachtet. Wie gut, dass ich dort wieder ein Team gefunden habe, das Backwaren nicht abgeneigt ist und oft auch selber welche beisteuert. Da wir in naher Zukunft sogar für alle Lehrerinnen einen Stuhl im Lehrerzimmer bekommen sollen, steht zukünftigen Kaffeekränzchen oder besser Afternoonteas nichts mehr im Weg.

3 Kommentare:

  1. So cool! Sagt man dem nun Wombänz oder Grittibat? Schön zu sehen, wie die Kulturen verschmelzen! En Guete.

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  2. Hehehe, sehr schön!
    Liebe Grüsse nach Luzern! Ist da der Winter nun auch endlich eingekehrt? Da ist es direkt gut, ist Beat nicht mehr Skilehrer...

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  3. Ou Beat und Andrea, Eure Wortkreationen sind so schön. Von nun an sprechen wir alleweil von Grittbatten und Wombänzen.
    Ich wünsche Euch weniger Nebel und ein Hüfeli Schnee!

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