Donnerstag, 1. September 2011

Im Regenwald bei Nacht (nicht zu verwechseln mit 'Copa Capana bei Nacht')

Nach der doch sehr ungefährlichen Krokodilbesichtigungsfahrt (Ron hat uns gestern gerade erzählt, dass es da auch Happy Hour Fahrten mit Cüpli gibt. Die haben wir leider verpasst) hatten wir eine Regenwaldtour bei Nacht gebucht.

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Wir kamen uns durchaus ein bisschen wie Pauschaltouristen vor. Ausser dass Pauschaltouristen hier keine Regenwaldtouren bei Nacht machen, sondern in den Hochseilgarten gehen und mit dem Glasbodenboot ins Reef fahren.

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Zuerst aber haben wir in unserer Urwaldlodge eingecheckt. Das Gelände war sehr schön. Unser Häuschen, na ja, geht so, aber billig. Das Essen hob sich stark von der schönen Kulisse ab, und ich meine nicht in die noch fantastischere Richtung. Die Bedienung war entweder grotesk bekifft oder man wird hier mit der Zeit so...

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Wir wurden abgeholt und los ging's. Eher einfach zu sehende Tiere sind vor allem Frösche, die bleiben, wo sie sind.

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Dieser hübsche Bursche hier heisst Green Eye Frog.

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Er guckt ganz keck aus seinen grünumrandeten Augen.

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Eine Baumfrosch-Familie versammelt auf einem Regenwaldblatt.

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Ich war erstaunt, wie dunkel es im Regenwald ist, aber eigentlich macht es Sinn. Da funktioniert das Warten, bis sich die Augen anpassen, überhaupt nicht. Es ist so stockdunkel, dass ich auch nach einiger Zeit nur etwas sehen konnte, wenn ich nach oben geschaut habe und zwischen den Baumwipfeln der etwas hellere Himmel mit ein paar Sternen sichtbar war. Diese Lichtfünkchen dringen aber bei weitem nicht bis unten vor.

Der Daintree Rainforest ist der wahrscheinlich älteste Regenwald auf der Welt, der ununterbrochen bestehen blieb. Das heisst nicht, dass sich der Wald nicht verändert hat und sich an wechselnde Umweltbedingungen anpassen musste. Aber es gibt hier noch Pflanzenarten, die schon vor mehr als 110 Mio. Jahren hier gewachsen sind. Das ist so unvorstellbar lang, dass ich mich, wieder einmal auf diesem ur-uralten Kontinent, wie ein kleines Fliegendreckchen vorgekommen bin.

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Bei unserer Wanderung war es am Anfang, aber hier habe ich das Bild an den Schluss gestellt: Wir haben, neben wegrennenden Regenwaldratten, auch noch diesen Freund hier gesehen. Er war wie die Krokodile ein bisschen ein 'Pleger', will heissen, er hat sich nicht viel bewegt. Nur seine Augen hat er langsam geöffnet, als er gemerkt hat, dass er ziemlich umzingelt ist von komischen zweibeinigen Wesen.

Er heisst übrigens Dragon, Boyd's Forest Dragon ganz genau.

1 Kommentar:

  1. Du hast recht, wir sind ja wirklich nicht mal Fliegendrecklein angesichts dieser Urbeständigkeit.
    Die Frösche hätten übrigens ausgezeichnet an unsere letztjährige Altersheimfröschenmoosfroschenparty gepasst.
    Man hört sogar die nächtlichen Regenwaldgeräusche, wenn man diese phantastischen Fotos betrachtet.

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