Dienstag, 15. Februar 2011

Die Elche sind stecken geblieben

Ja, sie hat.
Wirklich, wirklich!

(siehe Post von gestern...)

Anja hat versucht, die australische Zollbehörde zu täuschen uns uns ein paar Weihnachtsgüetzi zu schicken. Gestern, als ich diese eine Zeile geschrieben habe, war ich noch nicht sicher. Sie hatte nur eine Andeutung gemacht und wollte nach fast zwei Monaten halt mal nachfragen, ob ihr Geschenk denn nicht angekommen sein...

Aber als ich abends den Briefkasten leeren wollte, fiel mir ein ziemlich zerknülltes Paket auf, das da zu einem Drittel in die Öffnung geklemmt (bärndütsch: gwurgget) war.

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Das Ding, abgeschickt am 15. Dezember, war in keinem sehr guten Zustand.

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Und ich kann nur spekulieren, was es alles erlebt hat: Der Zöllner hat wohl den Inhalt erfahren wollen, aber die Beschreibung muss ihm etwas spanisch vorgekommen sein.

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Ich kenne das Dilemma: Man macht/backt/näht ein tolles Geschenk. Und danach soll man auf dem Paket genau deklarieren, was der Inhalt ist. Nichts mit Überraschung. Und wenn man doch nicht alles schon verraten will... Wen kümmert das denn, was da draufsteht?

Den australischen Zöllner. Denn australische Zöllner mögen keine Überraschungen.

Danach hat unser fiktiver Zöllner wohl das Paket aufgemacht, um zu sehen, ob sich bei den mittlerweile spanischen Elchen noch etwas bewegt. Von blossem Auge war da bestimmt nix zu sehen. Er hat fein säuberlich wieder ein hübsches Lätschli um das Säckchen gemacht und alles zusammen der Quarantäne übergeben. Man weiss ja nie.

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Ah, vorher hat er wohl noch den Klebstoff auf dem Umschlag abgeleckt. Warum weiss ich auch nicht.

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In der Quarantäne hat das Päckchen dann viel erlebt: Es könnten ja Nüsse oder Samen in diesen komischen Elchen sein! (Ja, richtig geraten!) Also Sauerstoffentzug und Schockgefrieren. Und dann erst mal ein bisschen lagern.

Zwei Monate später ist jede Gefahr ausgeräumt und die Mandeln in den Brunsli sind nicht mehr keimfähig. Das Paket wird nun entlassen.

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Die Elche, oder was davon noch übrig ist, sind mittlerweile nicht mehr sehr lecker. Leider.

Änneli, merci tuusig! Ich hab mich trotzdem gefreut. Und es ist irgendwie eine lustige Geschichte, dass du mich ausgerechnet zwei Tage vorher darauf ansprichst, bevor das Paket doch noch ankommt.

An alle, die uns Pakete schicken möchten: Das ist eine super Idee!!! Wir würden uns sehr freuen.
Wenn ihr die wichtigsten Einfuhrbestimmungen beachtet, sollte nichts schief gehen: Keine Samen, keine Nüsse, Vorsicht bei anderen pflanzlichen Produkten, nichts Selbstgekochtes oder -gebackenes, alles eindeutig und auf Englisch deklariert.

2 Kommentare:

  1. Oh ich bin beeindruckt, sie haben den Elchtest bestanden :) Das mit der selbstgebackenen Bündernusstorte und der Saatmischung "Strahlende Sommerblumenwiese" inkl. orangerotem Habichtskraut als Geburigeschenk überleg ich mir aber in dem Fall vielleicht doch besser noch einmal...

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  2. Ohhhhh! Bündner Nusstorte! Wenn ich das grad so lese, weiss ich nicht, wie ich drei Jahre ohne die überleben kann. Hast du ein gutes Rezept, das du mir zum Geburi schenken kannst? Das würde garantiert durch den Zoll gelassen.
    Weisst du, was krass ist: Ich glaube, die sprayen das Zeugs mit irgendwas: Das Kärtchen war ja voll verklebt und die Elche haben sehr streng gerochen. Und damals, als wir die Matratze bekommen haben, hatte ich ja zwei Tage lang ein geschwollenes Gesicht... Dafür haben sie nun keine europäischen Bettflöhe eingeführt. Die sind also echt ziemlich streng, aber es soll noch heilig sein verglichen mit den Neuseeländern.

    Mach's gut! Ärfel, Helen

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