Samstag, 8. Januar 2011

Grampians II

Wir hören bei der Anfahrt Janis Joplin (merci Steffi!). Und wir machen bei der Anfahrt eine unangenehme Begegnung mit australischem Wildlife. Das Eine hat nichts mit dem Anderen zu tun.

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Es ist uns aufgefallen, dass viele der entgegenkommenden Fahrzeuge Netzt vor ihre Kühlerhaube gespannt hatten. Und als das Knallen anfing, wussten wir auch, wieso: Locusts, die australischen Schwarmheuschrecken, sind in diesem Gebiet unterwegs. Und wie sie unterwegs sind! Nun, im Frühsommer, nach so viel Regen, sollte hier alles grün sein. Stattdessen ist die ganze Gegend abgefressen und braun. Die Einheimischen sagen, dass die Dürre, die nun etwa zehn Jahre gedauert hat, die Locusts einigermassen im Zaum gehalten hat. Nun kommt der lang ersehnte Regen, damit aber gleich die nächste Plage.

Für uns war es nur ärgerlich und wir mussten schauen, dass die toten* Tiere nicht das ganze Gitter verstopfen und damit den Luftaustausch mit dem Motor verhindern.

ACHTUNG: Nun kommt ein sehr unappetitliches Bild! Bitte nur weiterschauen und -lesen, wenn ihr ein starkes Gemüt habt. Gell, ich hab euch gewarnt!!!

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*Ok, nach dem unappetitlichen Bild nun noch etwas unappetitlichen Text: Tot waren die Locusts auch nach der Kollision oft gar nicht! Nachdem wir sie aus den Ritzen und vom Gitter geklaubt haben, sind sie oft mit nur noch wenigen Beinen und kaputten Flügeln und nach dem Aufprall mit ca. 90 km/h und ein paar Stunden Fahrzeit auf dem ziemlich heissen Gitter einfach davon gehüpft.

Jonas meinte dazu: Die haben wohl auch mehr Hardware als Software.

Sehr eklig.

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Das ist Halls Gap, der Touristenort in den Grampians. Und das im Vordergrund, das ist der ehemals grüne Park von Halls Gap.

Es tut mir leid, dass diese possierlichen Tierchen zuerst tot und erst dann lebendig vorgestellt werden:

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Der Park hat sich gerade so schön angeboten, um sich diesen kleinen und harmlos wirkenden Übeltätern auch noch von einer ästhetischen Seite zu nähern. Also eigentlich war es ja mehr so, dass der Fotoapparat ETWAS gemacht hat. Das ist ungefähr so, wie wenn der Computer ETWAS macht.

Jaja, ich sehe Jonas schon grinsen...

Aber das macht er doch bei euch auch ab und zu, oder? Also ich meine den Compi, nicht den Jonas.

Also, der Föteler hat ETWAS gemacht, ohne dass ich etwas gemacht habe (ich schwörs!), und danach konnte ich dieses ETWAS nicht mehr ausschalten. Das ETWAS war in diesem Fall die Gesichtserkennung. Und wie alle wissen, ist es ist nicht zwingend notwendig, die Gesichtserkennung eingeschaltet zu haben, wenn man Heuschrecken fotografieren will. 

Aber weil ich nicht zum hunderachtundzwanzigsten Mal Jonas fragen und blöd dastehen wollte, habe ich nicht gefragt, sondern trotzdem fotografiert. Mit Gesichtserkennung.

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Und so ist das passiert, was manchmal in solchen Situationen passiert. Die Fotos wurden absolut erstaunlich. Also jedenfalls für meine Verhältnisse. Dass diese Heuschrecken so erkennbare Gesichter haben...

Und deshalb gibt es nun diese Bilder für euch. Locusts sind nicht nur eklig, sondern können auch ganz faszinierend sein, wenn man ihnen etwas auf den Leib rückt (und wenn sie noch ganz sind, that is).

Darf ich vorstellen: Der Boss:

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