Dienstag, 2. November 2010

Wohnungseinweihung

Jonas und ich haben heute eine rauschende Einweihungsparty geschmissen. Mit Wein, Lasagne, lauter Musik und Tanz.
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Ok. So rauschend war die Party nicht. Das Sofa hat nämlich noch keinen Bezug. Der ist erst in drei Wochen wieder an Lager in einem gewissen schwedischen Möbelhaus. Deshalb haben wir (ausgeliehene) Bettanzüge installiert für die Party. Merci Alena und Thomas! Und dazu mussten wir halt ein bisschen Sorge tragen.

Die Vorbereitungen zur Party sind nicht ganz reibungslos verlaufen. Beim Hackfleisch anbraten ging der Rauchmelder los. Da wir in unserer super sicher gebauten Wohnung (zwei der Wohnungstürschlösser sind kaputt, alle ehemaligen Mieter haben Schlüssel zu unserer Wohnung (was hier so üblich ist)) zwei Rauchmelder pro Raum haben, haben wir beide runtergerissen, um weiter kochen zu können. Derweil lief der Versuch, die Waschmaschine mit zwei leeren Waschgängen dazu zu bringen, nicht mehr nach totem Tier zu stinken. Dabei hat diese sich entschieden, sehr viel Schaum zu produzieren, was unsere Party unverzüglich in eine Schaumparty verwandelt hat. Vielleicht gehen ja dadurch all die Flecken auf dem Spannteppich weg?
Dann der entscheidende Moment in der Küche: die Lasagne soll in den Ofen. Der Ofen geht nicht an. Spezieller Stromschalter für die Zufuhr zum Ofen suchen. Einschalten. Ofen geht nicht.
Wir entscheiden demokratisch (2:0), erst einmal ein Glas Wein zu trinken. Ein grosses Wasserglas voll. Ich habe schon gehört, dass dies eine problematische Problemlösungsstrategie sei. Jä nu.
Nach dem Glas und ein bisschen Singen und Tanzen in der Küche (dort hat's Parkett) entscheiden wir uns für die Variante 2: Stove-top-Lasagne. Variante 1 wäre gewesen: uns bei unseren entweder unbekannten oder eher unsympathisch wirkenden Nachbarn einladen für die Party. Variante 3: Die Lasagne unserer Wohnungsagentin durchs Fenster ins Wohnzimmer auf den Spannteppich schmeissen und wegrennen. Wäre aber ein bisschen zu schade gewesen um die Lasagne.
Irgendwie fanden wir diese Lasagne schlussendlich das leckerste Nachtessen seit ungefähr vier Jahren. Oder fünf Wochen.  Ich gebe zu, zur Party eingeladen waren nicht sehr viele, nur Herr Jonas Bhend und meine Wenigkeit. Und die Musik? Das ist zu peinlich, ich sags nicht....
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Tja, das ist heute ein eher zynischer Eintrag geworden. Wir sind nicht sehr glücklich mit unserer neuen Wohnung, resp. mit den Scherereien, die wir mit der sehr zackigen Agentin haben. Die Agentur befindet sich ca. 5 Häuser weiter die Strasse rauf. So kann ich wenigstens problemlos ab und zu zufällig hineinschneien und fragen, wann denn der nette Herr endlich anrufen würde, der a) das Türschloss flicken sollte, damit man die Tür überhaupt schliessen kann, b) den Durchlauferhitzer flicken kommt, der  zur kaputten Seitenwand hinausflämmelt (dafür also die vielen Rauchmelder!), c) ... na ja, you get the picture, right?
Und wir ärgern uns. Über uns. Dass wir uns in diese Situation geritten haben.
Es ist mal wieder eine dieser Situationen, aus denen man vielleicht irgendeinmal etwas lernen kann...
oder die man mit Stove-top-Lasagne und süffigem Rotwein zur Party macht. Prost.

5 Kommentare:

  1. Wenn ich dieses Bild sehe, fühle ich mich wie ein Fernsehmoderator, die sehen nämlich auch immer solche Leute bei der Arbeit.

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  2. ich koch euch sonst was... und schicks gleich los... und wegen dem teppich: in der werbung heissts "vertraue pink-nimm vanish okyaction".. vilech wär das was? und dann schick ich euch meine piratenbande um diese f***agentin zu verprügeln, und vilech einen ikea-sofa-überzug, und ein paar nette überbelichtete nachbarn hätt ich auch zu bieten, und einen schluck alles-kommt-gut-schnaps... und was braucht ihr noch ihr lieben? schoggi?????

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  3. Hei Julia, Fernsehmoderatoren sehen solche Leute wie uns bei der Arbeit? Heisst das nun, ich sollte mich vielleicht beim Fernsehen bewerben? Weil ich das sozusagen schon könnte. Kann man da immer Lasagne essen?
    Oh, meinst du die Moderatoren, die nicht ein so grosses Spruchband vor den Augen haben, dass sie zum Fernseher raus auf die Sofas sehen?

    Hei Rebi, so schlimm ist es nicht. Und wir haben den Streit nun auch beigelegt. Um es mal realistischer zu sagen: auf der ganzen Linie verloren. Aber egal, wir färben die Flecken pink ein und vielleicht kommt ja mal noch wer und flickt die restlichen 83,6 Sachen.
    Und trinken tun wir ja auch schon fleissig, übrigens einen sehr süffigen Wein von der Mornington Peninsula, der Halbinsel die im Süden von Melbourne die Bucht gegen das Meer abtrennt. Lecker.
    Und ja, Schoggi!! Ovoschoggi!!!! Und Thomy Majonnaise. Und einen Handspiegel...??? (kennen die hier nicht, ist aber auch nicht unbedingt überlebensnotwendig, im Gegensatz zu Ovoschoggi....)

    Ärfu a beidi
    Helen

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  4. Hei Helen,
    lese diesen Beitrag erst jetzt, aber jetzt weisst du woher mein Ausspruch kommt: "You'll be ok." Das sagen die immer, egal ob es sich um kaputte Hausschlösser oder nicht funktionierende Waschmaschinen geht. Wann du ok sein wirst, das können sie dir freilich nicht sagen, aber irgendwann. Ja, ja, die Aussies und ihre Organisation!
    Cheers

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  5. Hei Andrea,
    ja, da hast du etwas weit unten im Archiv ausgegraben. Kaum zu glauben, dass das erst gut zwei Monate her ist. Und ja, we are pretty much fine now.
    ; ) Wir sollten eigentlich mal wieder Lasagne machen. Der Ofen geht nun.
    Aber es ist eher Mangolassi-Zeit! Weiss nicht, ob das mit dem Verschicken gut kommen würde....
    Komm doch besser einfach zu Besuch, dann füllen wir dich mit dem Zeug ab.
    Cheers
    Helen

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