Montag, 27. August 2012

Einen dieser Tage: Spinat-Zitronenpesto

In der ersten Woche, als Jonas weg war, hatte ich einen Mitbewohner, der mich lecker bekocht hat, und hatte deshalb keinen Grund, mich einsam zu fühlen. In der zweiten Woche habe ich meine sturmfreie Bude genossen, respektive es ausgenützt, dass in der Bude niemand auf mich wartet und ich mich einfach so in der Stadt herumtreiben kann, ohne irgend jemandem Bescheid geben zu müssen. Das ist ja auch mal schön.

Aber einen kleinen Durchhänger hatte ich trotzdem: Müde schwang ich mich an der Schule auf die rote Schnecke, langsam trampelte ich die Brunswick Street runter, es zog mich nicht gerade in die leere, kalte Wohnung. Als die antiquarische Buchhandlung in Sicht kam, wurde die Schnecke deshalb kurzerhand angekettet und ich verschwand für eine Weile, nur um mit einem sehr schweren Rucksack wieder aufzutauchen: Ich hatte mir kurzerhand den riesigen Schmöker 'Spice' von Christine Manfield, einer legendären australischen Köchin, gekauft. Und ich sage euch, hätte mich beim anschliessenden Heimradeln jemand überfallen, dem wär's schlecht bekommen, ich hätte jeden locker mit diesem Ziegelstein von einem Buch erschlagen können.

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Nun, zu Hause angekommen, fragte ich mich, warum ich denn dieses Buch, das nota bene in den 90ern geschrieben wurde und antiquarisch relativ teuer war, um Himmels Willen gekauft hatte. Um über die Verwirrung wegzukommen, beschloss ich, eine Tüte M&M's mit Mandeln drin zu essen, die dummerweise aus meiner Einkaufstasche zum Vorschein kam. Die Mandel-M&M's sind hier gerade neu auf den Markt gekommen und wie soll ich sagen, ich mag sie sehr gerne...

Nach dieser Tüte war ich zwar satt, aber irgendwie auch ein bisschen untervitaminiert. So konnte ich nicht ins Bett gehen. Es musste etwas Grünes, Gesundes her. Weil ich auf dem Markt ein paar Tage zuvor die besten Tortilla-Chips der Welt gekauft hatte, war ein Dip naheliegend. Obwohl man diese Chips echt auch ohne Dip essen könnte, so gut sind sie. Aber das hätte ja beim Vitaminproblem irgendwie nicht weitergeholfen.

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Weitergeholfen hat dann aber mein momentan absoluter Lieblingsdip, der gleichzeitig als Pesto, Sauce zu Pellkartoffeln, Auflage für Bruschetta und, das ist sein Ursprung, zu gebratenen Steaks oder Lammkoteletts eine gute Figur macht (falls nicht nach einer Tüte M&M's gegessen!). Ein Hans Dampf auf allen Tellern sozusagen. Ich schreibe gerade vor dem Abendessen, Leute. Und diese letzte Zeile, mit Lammkoteletts, treibt mir fast die Tränen in die Augen, vor allem, weil es nur noch Tage, was sage ich, Stunden dauern kann, bis hier die Grillsaison anfängt. Nun, ich hoffe, sie ist in Mitteleuropa noch nicht ganz zu Ende...

Tatataaaatarataaaaaaa:


Spinat-Zitronenpesto (Klassiker mit Dreh)

Zutaten für vier Personen:

eine Portion junger Blattspinat*
Saft von einer Zitrone
2 EL gemahlene Mandeln oder andere Nüsse
eine halbe Packung Feta
Salz, Pfeffer
Olivenöl

*hier kauft man den Baby Spinach in Einweg-Plastickörbchen und da sind zwei grosszügige Handvoll Spinat drin (= eine Portion für dieses Rezept). Ich denke, das müsste ungefähr gleich viel sein wie eine dieser Tüten, die man in der Schweiz in den Grossverteilern kaufen kann. Aber so genau muss es gar nicht sein, dies ist ein Handgelenk*Pi-Rezept (P*Daumen in Deutschland, hab ich grad von einer Praktikantin gelernt).

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Zubereitung:

Den Blattspinat zusammen mit dem Saft von einer halben Zitrone und einigen Esslöffeln Olivenöl entweder mit dem Stabmixer pürieren oder mit dem Häcksler in der Küchenmaschine zu einer gleichmässigen Masse verarbeiten. Danach die gemahlenen Mandeln gut unterrühren. Den Feta zerbröseln und sorgfältig unterheben. Nun je nach Bedarf mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Olivenöl abschmecken.

Wenn ich diese Pesto für Lammkoteletts mache, mag ich sie mit ein bisschen mehr 'Biss': Ich püriere nur die Hälfte des Spinats und hacke den Rest, ich verwende grob gehackte Nüsse und grössere Fetastücke.

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Ob mit Spaghetti, Tortilla-Chips oder Lammkotelett: E Guete.

1 Kommentar:

  1. Wieder mal eine Superidee, liebe Helen, und so einfach. Ohne Zitronensaft wird man ja das schon bald unserem kleinen Max füttern können (so wegen Spinat und so, siehe Empfehlungen für Bébé-Ernährung aus den 50igern).
    Der Spinatmix wird von mir jedenfalls demnächst ausprobiert. Vielen Dank!

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