Montag, 30. April 2012

Geburifeste feiern

Jonas hatte am ANZAC Day Geburtstag. Das ist ein australischer Feiertag, der der Invasion des australischen und neuseeländischen Armeecorps in Gallipoli, Türkei, während des ersten Weltkriegs gedenkt. Die Invasion ging gehörig daneben, weshalb der ANZAC Day ein nachdenklicher, gedämpfter Feiertag ist.

Die Hauptsache für patriotische Australier dabei ist, dass Australien während dem ersten Weltkrieg und speziell mit dieser ersten Schlacht unabhängig von Grossbritannien ins Weltgeschehen eingegriffen hat, und dies zum ersten Mal überhaupt. Dieser Tag ist also quasi als Geburtsstunde des modernen Australiens zu werten.

Die Hauptsache für uns und viele andere Expats und weniger patriotische Australier ist, dass dieser Tag arbeitsfrei ist. Und somit ein idealer Tag, um alle ins Pub einzuladen und zu feiern. Ich durfte übrigens auch ein bisschen mitfeiern, waren wir doch im Northern Territory unterwegs an meinem Geburtstag.

Es war nass und kalt und drinnen hat ein Feuer im Kamin gebrannt. Ideal. Jonas hat danach gemeint, dass sein einer seiner allerschönsten Geburtstage gewesen. Und ich kann es ihm nachfühlen: Es ist bewegend, zu sehen, wie viele liebe Leute wir hier kennengelernt haben in der doch relativ kurzen Zeit.

Berner Oberland3

Nun ja, was soll ich sagen? Der Blitz war ziemlich grell...


Mein Geburtstag im Litchfield Nationalpark früher in diesem Monat hat mit einer Begegnung mit diesem Gesellen hier angefangen:

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Er hatte die gleiche Idee wie wir: Aufstehen, wenn es noch einigermassen kühl ist, sofort zum nächsten Wasserloch, in diesem Fall Buley Rockholes, rein ins kühle Nass und ein paar Stunden nicht mehr rauskommen. Nun, er hat sich dann nicht mehr rein getraut, weil wir zu doll geplanscht haben.a

Von Rebi und Marco habe ich eine rosa Fischerrute für Kinder mit passendem Schwimmer resp. Taucher (Hilfe! Fischervokabular!?!) geschenkt bekommen. Ich habe sie ausprobiert, wobei sie leider gleich auseinander gefallen ist. Nach einer Weile war es mich sowieso zu mulmig, die Heerscharen von Leuten um mich herum wussten ja nicht, dass das Ganze nur ein Witz ist, und hätten mir bald einen Ranger auf den Hals gejagt. Also habe ich es schweren Herzens sein lassen. Die Einweihung der Rute steht also noch bevor.

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Ich habe mir ein Eiskaffee zum Geburtstag gewünscht, und das gab es dann auch. Aus diesem Kiosk hier.

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Rebi wollte eigentlich früh morgens aufstehen und Pancakes für mich machen. Ich habe die ganze Nacht kaum geschlafen, so sehr habe ich gehofft, dass sie es nicht macht. Einfeuern und Pancakes wenden sind bei diesen Temperaturen auch um 7 Uhr morgens unmenschlich. Und deshalb hat es zwei Äpfel mit Kerzen drin gegeben. Die waren weit erfrischender.

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Übrigens: Das war die Reception zum Campingplatz, zu dem der oben gezeigte Kiosk gehörte. Gerne hätte ich auch den dazugehörenden freundlichen Kauz mit Vollbart fotografiert, aber ich habe mich nicht getraut. Ein Original ist er auf alle Fälle.

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Jonas, froh um den Schatten. Ich, froh um das schöne Fotolicht.

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Beim Zurückfahren (ja, hier fährt man schon mal 40 km für ein Eiskaffee) dann das hier: Wir sind im Sonnenuntergangsland. Die ersten geplanten und von Menschen gelegten Buschfeuer brennen kurz nach Ende der Regenzeit, lassen die Luft immerzu leicht nach Lagerfeuer riechen und verfärben mit ihren Rauchpartikeln den Abendhimmel in den kitschigsten Farben.

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Die feuchte Nacht löscht die Feuer wieder.

1 Kommentar:

  1. So gueti Föteli! Die spezielle Geburifescht a so spezielle Orte mache ja jeder Chinderiladig us früechere Zyte Konkuränz.
    Jedefalls no einisch allne April-Chind alles Guete! Christine

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