Mittwoch, 8. Februar 2012

Von Geschenken unter Palmen

Wie man gestern schon gesehen hat: Rebekka ist da! Wir haben ihr eine anständige Einführung ins australische Leben verpasst und sind gestern Abend zu Jonas' Chefin gefahren. Diese hat nämlich zum BBQ eingeladen, und nicht einfach zum BBQ, sondern zur Feier eines angenommenen Artikels im Nature. Jonas hat da mitgeschrieben, deshalb hatten wir die Ehre, dabei zu sein an diesem denkwürdigen Abend.

Ich möchte hier nicht ins Detail gehen, aber die Daten, die für den Artikel verwendet wurden, stammen von Weingütern und deshalb war es naheliegend, dass wir uns durch die entsprechenden Weine probierten. Wir waren wenige, der Weine waren einige, der Abend war lang.

Ein bisschen betrübt war ich, das der teuerste Wein in der Reihe, gleichzeitig vermutlich der mit Abstand teuerste Wein, den ich je getrunken habe, erst ungefähr in der Mitte der 'Degustation' an die Reihe kam. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits nicht mehr vollständig in der Lage, seine Komplexität zu würdigen.

Es war ein weinseliger und sehr, sehr unterhaltsamer Abend. Rebi hat sich noch nicht wieder gerührt seither. Ich hätte heute auch gerne Ferien!


********************

Unser Weihnachtsabend muss unbedingt auch einmal rekapituliert werden. Nach dem vielleicht mediokersten Essen, das ich je gegessen habe (im einzigen Restaurant, das geöffnet war), machten wir uns auf die Suche nach einer Palme. Wir hatten nämlich ein Geschenk dabei, auf dem stand, dass es unter einer Palme geöffnet werden müsse.

Nun muss man etwas wissen (wir wussten es nicht): Warrnambool ist vielleicht der palmenfreiste Ort in Australien. Während man einige Kilometer nach Warrnambool an riesigen, verdorrten Weiden mit Billabongs (Wasserlöchern) und einzelnen Palmen, die den Kühen Schatten spenden, fährt (meine Güte, was für ein Satz! Und meine Güte, war das vielleicht der kurioseste Anblick auf der ganzen Reise!), sind die Dinger in Warrnambool selber rar und werden dort mit Norfolk Island Pines ersetzt. Auch hübsch, aber definitiv keine Palmen.

DSC_0324

Tja, man nimmt, was man hat. Einen etwas mickrigen Busch.

DSC_0327

Während ich noch überlegte, was denn unter einer Palme unentbehrlich sein könnte und deshalb im Paket steckt (Helm gegen Kokosnüsse? Steigeisen zum Raufklettern?), wurde ausgepackt, uns es war....

DSC_0329

... ein Führer für die Menschen und Sprachen, die unter den Palmen wuseln.

Damit ihr euch die weihnächtliche Stimmung auch noch etwas besser vorstellen könnt, habe ich ein Bild der Hafenpromenade gemacht, an der wir uns befanden. Man muss, fast bedauernd, festhalten, dass wir nicht die einzigen, an diesem Weihnachtsabend an der Hafenpromenade von Warrnambool gestrandeten Seelen waren.

DSC_0331

Aber dann, dann kam der Höhepunkt des Abends: Ein grosses, unförmiges Paket wurde aus dem Rucksack geholt.

DSC_0337

Teamwork beim Auspacken, während ich faul fotografiere.

DSC_0340

Ups, da hat es bei einigen etwas früher 'Klick' gemacht als bei der Fotografin.

DSC_0341

Aha, ein Tipp: Yamaha.

DSC_0342

Peter hat Flöten mitgebracht, die tropenbeständig und deshalb nicht aus Holz sind. Herr Bhend Junior scheint ob der Winzigkeit der Piccoloflöte noch etwas skeptisch zu sein.

DSC_0347

Aber das legt sich bald. Los geht's!

DSC_0360

Damit ihr's mir auch glaubt: Ich habe natürlich auch gespielt.

DSC_0365

Nein, es war nicht besonders warm, warum fragt ihr?

DSC_0367

Etwas später, wir waren schon richtig warmgespielt, kamen die oben erwähnten einsamen Seelen, um unserem Konzert zu lauschen (ist jetzt wohl irgendwo auf youtube. Sagt ihr Bescheid, wenn ihr es findet?) und verwackelte Blitzföteli von uns zu machen. An der Bühnenpräsenz hätten wir vielleicht noch etwas feilen müssen, wie die unterschiedlichen Blickrichtungen zeigen, aber musikalisch war das trotz kalten Fingern grosse Klasse. Also, nicht vor allem wegen mir...

DSC_0368

Bühnenpräsenz: Schon etwas besser, aber das Publikum nicht vergessen, gell!

DSC_0370

Ja, man kann beim flötlen flörten. Oder hab ich vielleicht einfach falsch gespielt?

DSC_0375

Da geht grad der Weihnachtsstern auf.

Mittlerweile haben meine Schüler jeweils den richtigen Anfangston bei Konzerten und Mr. Funnyman (damit ich nicht immer Herr Bhend junior schreiben muss, das ist so lang) und ich schon ein ziemlich grosses Repertoire: Happy Birthday, Walzing Matilda, ... oh, wir können es noch etwas ausbauen. Und weil wir vier Flöten haben, wird unser Besuch wohl nicht darum herumkommen...

Peter, vielen Dank für dieses tolle Geschenk.

1 Kommentar:

  1. Tönen die Flöten - wenn man sie nach Australien exportiert - nicht fast ein bisschen wie didgeridoo's?? Ich für meinen Teil bedaure jedenfalls, dass ich dem Konzert nicht lauschen konnte, und werde darum heute abend fleissig youtubeln (das ist ein komisches wort wenn ich es mir genau überlege aber egal)
    liebe gruess strübä

    AntwortenLöschen