Freitag, 15. Juli 2011

Liebe Geologen und Botaniker

IMG_8237

Der Watarrka National Park ist ein Paradies für euch. Und vor allem für Möchtegern-Geologen und -Botaniker wie mich. Die roten Sandsteinwände sind schon so eine Augenweide, aber wenn man etwas genauer hinschaut? Tataratataaaa...

IMG_8238


...versteinerte Dünenlandschaften. Wenn mich nicht alles täuscht, wird das, was man auf dem Bild oben sehen kann, Kreuzschichtung genannt. Wenn sich in einer Sandwüste die Windrichtung ändert, ändert sich auch das Muster der Schichten. Wird das Ganze schliesslich zu Stein, können wir es kreuzgeschichtet sehen.

IMG_8247

Hier dasselbe noch einmal in einem etwas grösseren Format.

IMG_8267

Der Sandstein hier im Park hat mich fasziniert. Er ist in Farbe und Form unglaublich abwechslungsreich.

IMG_8338

Hier hat sich in den 1930er Jahren ein Felssturz ereignet. Die helleren, weniger verwitterten Stellen, aus denen die Felsblöcke ausgebrochen sind, sind noch immer gut sichtbar. Eine Tafel gibt Auskunft darüber:

IMG_8337

Wir wollten uns das Ganze noch etwas genauer ansehen und haben uns einen Helikopterflug über die Dünenlandschaft gegönnt:

IMG_8282

No, just kidding. Die Rippel, einmal entstanden am Übergang von Wasser und Sand, sind heute versteinert. Und ein bisschen zu kleinformatig, um sie aus dem Helikopter sehen zu können.

Was nicht heisst, dass hier keine Helikopterflüge angeboten werden. Die Aussies, und wohl auch andere Touristen, sind leider ganz verrückt darauf. Es ist ja einfach auch sooo viel weniger anstrengend als Wandern. Deshalb wird die wunderbare Stille im Watarrka National Park, beim Uluru und in den Kata Tjutas mindestens alle zehn Minuten von Helilärm unterbrochen.

IMG_8280

Nun noch einmal zum Garten Eden: Der Watarrka National Park ist das Zuhause von mehr als 600 Pflanzenarten und weist damit, vor allem dank den geschützten Klima im Garten Eden, die höchste pflanzliche Diversität der gesamten ariden Zone in Australien auf. Die hohen Wände des Canyons beschatten die Pflanzen auch in den heissen Monaten. Kombiniert mit einer wasserundurchlässigen Lehmschicht im Untergrund, die einen relativ hohen Grundwasserspiegel aufrecht erhält, hat sich so ein Mikroklima entwickelt, in dem Pflanzen aus Urzeiten überleben konnten.

IMG_8293

Eine dieser Pflanzen ist der Palmfarn, auf dem Bild oben am unteren Rand zu sehen. Der Palmfarn sieht aus wie eine Palme ohne Stamm. Schon zu Dinosaurierzeiten haben die Palmfarne die Erdoberfläche geschmückt. Da sie relativ viel Wasser brauchen, haben sie nur in einigen geschützten Standorten wie dem Garten Eden überlebt.

IMG_8349

Auf der Tafel steht auch, dass Palmfarne sehr langsam wachsen. Es wird geschätzt, dass der Palmfarn auf dem Bild unten etwa 400 Jahre alt ist.

IMG_8350

Wir waren ganz entzückt, hier auf den Tafeln gut aufbereitete und relevante Information zum Park zu bekommen. Bisher waren wir in dieser Hinsicht eher enttäuscht von den australischen Naturparks. Das hier war aber wirklich interessant, sogar, wenn man, ein Geografiestudium und ein Jahr Geologie hinter sich hat. Vielleicht liegt es auch daran, dass zumindest das Jahr Geologie schon eine gaaaanze Weile her ist...

IMG_8323

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen