Um das hier nun klarzustellen: Es stimmt nicht. Bis wir das Bild unten, genannt 'On the Road again', schiessen konnten, mussten wir einige Unorganisiertheitshürden nehmen. Ja, wir singen im Auto. Sagt nun nicht, dass ihr das nicht auch tut....
On the Road again aus voller Kehle |
In selbigem träume ich von der Landung. Was alles ein bisschen verwirrlich macht.
Dieser Jemand, der uns hypothetisch beobachtet, sieht uns danach im Flughafengebäude auf dem Spannteppich sitzen. Der Spannteppich war übrigens fast noch schöner als derjenige vom Astor Theater, leider habe ich aber kein Bild gemacht. Aboriginal-Malereien in Teppichform ergeben eine durchaus gemütliche, grossflächige Wohnzimmeratmosphäre.
Nun sind wir also in the Alice. Was tut man denn hier so? Wir klappen den Reiseführer auf und beginnen, die zehn Tage zu planen. Und hier muss ich eine kleine Geschichte einschieben:
Jonas und ich werden normalerweise von eher kuriosen Orten angezogen, wenn es um die Ferienortwahl geht. Das heisst, nicht unbedingt von denjenigen Orten, die berühmt dafür sind, hunderttausende von Touristen anzuziehen. Also zum Beispiel die Mecklenburgische Seenplatte (schon mal gehört?) oder den Pembrokshire Costal Path. Deshalb wollten wir nie unbedingt nach Australien. Da wir hier aber arbeiten (vor allem) und nicht Ferien machen, sind wir trotzdem gekommen. Und in Melbourne gelandet. Und wir haben gedacht, dass wir wohl nicht grad als erstes, wenn überhaupt je einmal, den Uluru anschauen gehen, weil wir den ja schon auf tausend Bildern gesehen haben. Und weil wir lieber durch die kleinen Örtchen reisen wollen, in die sich nie ein Tourist verirrt, und die Pubs mit Spannteppichböden haben.
Soweit, so gut.
Dann kamen Maike und Sebi zu Besuch. Und ihnen ging es, glaube ich, fast ein bisschen ähnlich. Sie hatten zwei Monate Zeit, um Australien zu bereisen, aber das rote Zentrum stand nicht auf ihrer Liste. Nachdem sie sich von uns verabschiedet und sich Richtung Great Ocean Road auf die Weiterreise gemacht haben, hat es aber so ausgiebig und langanhaltend geregnet, dass sie kurzerhand ihre Pläne über den Haufen geworfen haben und sich Richtung Norden aus dem Staub resp. Schlamm gemacht haben, bis sie da auf den Uluru stiessen.
In Alice gibt es wieder Internetanschluss und von da (denke ich mir) haben sie auf ihrem Blog eine so begeisterte Reisebeschreibung aufgeschaltet, dass sich erste Zweifel in unsere Verweigerungshaltung einschlichen.
Einige Wochen später lag ein Paket im Briefkasten, darin waren die Reiseführer von Maike und Sebi.
Einige Wochen später versuchten wir verzweifelt, unsere Ferien zu planen, aber alles, was uns einfiel, war irgendwie nicht so das Gelbe vom Ei.
Einige Tage später waren wir auf einer Racletteparty eingeladen und eine gestandene australische Frau erzählte uns begeistert von ihrer Reise zum Uluru und wie sie seither versucht, ihre erwachsenen Kinder dazu zu bewegen, doch auch zu gehen. Dabei muss man wissen, dass der Uluru unter Australiern etwa denselben Stellenwert hat wie das Jungfraujoch unter Schweizern: Das ist da, wo die Japaner resp. Deutschen resp. ausländischen Touristen hingehen.
Und so haben wir, nach dem Ausschlafen nach der Party, unsere Flüge nach Alice gebucht. Mit besagter Tiger Airways.
Ein grosses Merci an alle, die uns also drauf gestossen haben! Ich meine nicht auf Tiger Airways, sondern auf das rote Zentrum. Um es schon einmal vorne wegzunehmen: Es war toll!
Zurück zur Ankunftshalle in Alice: Auf einem bunten Teppich sitzend kommen einem die besten Ideen. Zum Beispiel die, dass wir ein Mietauto brauchen. Gedacht, getan. Bei den ersten zwei Autovermietungen von insgesamt drei sind alle Autos für die nächsten zwei Wochen ausgebucht. Schulferien. Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Ausserdem sind wir, wie wir erfahren, an einem Feiertag gelandet und the Alice, ein an und für sich schon recht verschlafenes Städtchen, fällt an Feiertagen in eine Art Dornröschenschlaf. Beim dritten Anlauf klappt es doch noch, wir können ein Auto mieten.
Dann kommt, was kommen muss: Ich habe meinen einen Führerschein zu Hause liegen gelassen. Ja, man braucht zwei.
Nur, weil man vier Stunden nach Alice geflogen ist, muss man nicht gleich meinen, dass der Uluru nun um die Ecke ist. 1500 km Outbackstrasse warten also auf Jonas, den Stuermann. Es kann losgehen.
juhuu ich freu mich auf die nächste folge!
AntwortenLöschenYeah Tiger Airways, diese Abflughallen sind um einiges schrecklicher, düsterer als der Bahnhof Olten vor dem Umbau, nicht?
AntwortenLöschenOhh, das kommt mir alles so bekannt vor...
AntwortenLöschenGruss von den anderen ähnlich gut organisierten Reisenden
Sebi und Maike
Hoi Andrea, und ja, Tiger hatte ein Grounding während wir in Alice waren... Nett. Wir kriegen zwar unser Geld zurück, aber in Anbetracht dessen, dass unser neues Ticket 1000 $ mehr gekostet hat... Obwohl die denen so viele Sicherheitsmängel angekreidet haben, dass es wohl schon gut ist, dass wir nicht noch einmal mit ihnen geflogen sind.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse von einer sehr organisierten Person ; )