Damit - es hat noch keinen Namen, Vorschläge sind willkommen - bin ich also heute zum ersten Mal zur Schule gefahren, nachdem ich gestern mangels passendem Helm noch nicht fahren konnte. Ein Helm ist hier nicht nur empfehlenswert, sondern auch vorgeschrieben. Nach der ersten Schulstunde musste ich sofort wieder zum Mechaniker, weil die Schaltung nicht funktioniert hat.
Und ja, ich habe sofort gemerkt, dass ich hier nicht mehr in Europa bin. Auf der Strasse weht ein Zweiberadeten ein steifer Wind entgegen. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen. Ich habe mich beispielsweise noch nicht getraut, auf einer etwas grösseren Strasse rechts abzubiegen (analog dem Linksabbiegen bei euch), sondern bin stattdessen immer gradeaus weiter über die Kreuzung gefahren und habe dann auf dem Fussgängerstreifen auf Grün gewartet. Ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass es hier irgendjemanden kümmert, wenn ich ein Handzeichen geben...
Diese Ängstlichkeit erstaunt mich selber, sind Jonas und ich doch in Peking munter Rad gefahren. Eines schönen Abends haben wir uns mit einem Bekannten aus Deutschland getroffen, der damals schon mehrere Monate in Peking gewohnt hat und meinte, er traue sich unter keinen Umständen per Fahrrad auf die Strasse. Erst da haben wir uns kurz überlegt, ob das vielleicht grediuse leichtsinnig sei, haben diesen Gedanken aber bald wieder verdrängt und sind munter weitergeradelt. Natürlich unter Berücksichtigung gewisser Verhaltensregeln, die uns angesichts des in Peking wuchernden Verkehrs angebracht erschienen.
Ich kopiere euch den Post von damals hier hinein, zusammen mit einigen Bildern, die unser Peking-Abenteuer anschaulich illustrieren. Dazu muss ich noch sagen, dass wir eigentlich nur in den Seitenstrassen Fotos machen konnten, das wäre sonst nicht gut herausgekommen...
Der Blogeintrag wurde am 14. Juni 2009 von Jonas verfasst.
Heute ist schon unser letzter Tag in Peking. Bald geht's weiter nach Xi'an. Gestern haben wir uns nochmals per Fahrrad durch das Pekinger Verkehrschaos gekaempft. Wobei das relativ problemlos vonstatten geht, solange man sich an folgende Regeln hält:- Autos haben Vortritt (weil groesser und schwerer)- Ampelfarben sind zur Kolorierung der Stadt gedacht, haben aber sonst eher untergeordnete Bedeutung- Immer hupen, klingeln oder sonstwie Lärm machen, das macht den Chinesen Spass (auch wenn überhaupt niemand darauf reagiert)- Im Zweifelsfall mal zur Hälfte auf die Kreuzung fahren und dann weitergucken... so long (ich kann grad nicht mehr schreiben, weil Google immer alles in chinesische Schriftzeichen verwandelt. 哦 zum Beispiel).
Zum Schluss natürlich noch eines meiner absoluten Lieblingsbilder der Reise, kein Fahrrad zwar, aber nicht minder eindrücklich:
Hoi Helen, i weiss e Name für dis Velo: Fürwehrli. Aber mit däm schöne Velo würd i ir Stadt blibe u nid unger drunger dür dPrärie. Bibse
AntwortenLöschenWow, Helen u jonas die Trappeli, i bi ganz ifersüchtig. So blau u so rot, es richtigs Lüti u gar nid so miggerigi Pnö! Die gö gloub scho für i Nazionalpark. U ds Chörbli isch natürlech absolut schnusig.
AntwortenLöschenZwöi anderi Velo si iz ja grad ir Luft mit irne Bsitzer, irgendwo überem grosse Teich, Richtig Havanna. U mir i de Bärge, wos scho Schneeglöggli het, hoffe, Dir blibet alli gsund u fahrtouglech. Velogrüess vo Richebach
Helen, wär "Röteli" no e Name? Bsinnsch di no ad Gschicht vom Füchsli? Oder vilech o Radiesli?
AntwortenLöschenAuso bi Röteli chunnt mir öppis angers ds Sinn...
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